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2. Tag: Rochester - Whitstable - Canterbury

Siehe auch: Südengland 2016

Am zweiten Tag ging es zuerst nach Rochester, dann machten wir Mittagsrast am Meer in Whitstable und zum Abschluß fuhren wir nach Canterbury (genau die umgekehrte Route von 2016). Wir hatten die mittelalterlichen Städte Südenglands auf dem Programm.

 Rochester

Rochester, in der Grafschaft Kent und ca. 50 km von London entfernt, liegt am Fluß Medway, hat eine sehenswerte Kathedrale (11./12. Jhdt.) und eine normannische Burg (ab 1087), die Errichtung der Stadtbefestigungen begann im 11. Jhdt. und viele Gebäude in der Innenstadt stammen aus dem 18. Jhdt. Charles Dickens lebte in der Nähe von Rochester.

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Stadtplan mit dem Fluß Medway, Kathedrale und Burg liegen nahe dem Fluß.

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Unser Bus.

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 Links: Blick auf die Burg. Rechts: Die Häuserzeilen mit Fachwerkbauten und kleinen Geschäften.

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Blick zur Kathedrale und rechts die imposante Burg von Rochester.

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Kathedrale 11./12. Jhdt., Vierungsturm 14. Jhdt. Rochester ist nach Canterbury der zweitälteste Bischofssitz Englands,
Baustil normannisch, dann frühgotisch, Westfassade um 1160 vollendet, rechts Kirchenmodell (Ansicht von N).

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Nördl. Querschiff und Vierungsturm. Rechts: Westfassade mit normannischem Portal:

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 Christus mit Engeln und Evangelistensymbolen (Löwe, Adler, Mensch, Stier).
Rechts am Portal: Erzbischof Gundulf, Architekt und Kirchenbauer mit dem Kirchenmodell. 

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Grundriß mit den zahlreichen Gräbern.

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Langhaus (mit schöner Holzdecke), Blick zum Chor und dem Lettner (Bischofs-Darstellungen) davor.

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Blick aus dem Chor zurück.

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Wheel of Fortune, Wandmalerei 13. Jhdt., Fortuna dreht das Glücksrad,
die Männer am Rand erlangen Macht und Reichtum, um später wieder schwach zu werden.
 Rechts: Blick ins Querschiff, ganz links das Glücksrad-Fresko.

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Blick ins Seitenschiff: Langhaus mit falschen Emporen, Stilwechsel vom normannischen Stil zur Frühgotik (Rund-, dann Spitzbögen).
Rechts: Gotisches Grabmal, John de Sheppey, Treasurer of England 1356 - 1358, Bishop of Rochester 1353 - 1360. 

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Ansicht des Begräbnisses von Thomas Brinton 1389, in der Mitte der Sarg, umgeben von Mönchen.

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Sakristei mit got. Kielbogenportal.

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Links Ecclesia und rechts Synagoge.

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Königliches Wappen (Löwe und Einhorn).

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Wir spazieren weiter durch die High Street.

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Anschließend besuchen wir die Guildhall (das Rathaus) von 1697, ein histor. Gebäude in der High Street.

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Der Festsaal, rechts wieder das königl. Wappen mit Löwe und Einhorn.

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 Im Guildhall Museum, das anläßlich des 60jährigen Regierungsjubiläums von Königin Victoria (1837 - 1897) eröffnet wurde,
werden unter anderem Szenen von Gefangenen auf einem Segelschiff dargestellt.

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Danach besuchen wir das Rochester Castle innen. Diese Anlage haben wir 2016 nur von außen besichtigen können.

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Rochester Castle (ab 1087) mit mächtigem Bergfried auf einem Hügel über dem Medway.
Auftraggeber war Wilhelm der Eroberer, Architekt wieder Bischof Gundulf.

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Der Bergfried, einer der mächtigsten Englands, wurde um 1127 begonnen.
Obwohl er hauptsächlich der Verteidigung diente, gibt es schön gearbeitete Fensterbögen. 

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Es gibt innere und äußere Burgmauern, rechts wird der Besucher auf die 200 Stufen in der Burg hingewiesen.

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Die Burg ist innen leer.

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Der quadratische Bau mit 24 x 24 m ist 34 m hoch, die Mauern sind 3,5 m dick. Der Eingang wurde gut verteidigt. 

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Die Vorratskammer und der Raum für die Wache.

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Wendeltreppen führten auch in eine Kapelle.

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Links im Modell erkennt man den Eingang zur Burg, der gut verteidigt werden konnte.
Rechts die schön geschmückten Rundpfeiler und Arkadenbögen, sowie die Balkenlöcher für den Fußboden.

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Die Große Halle für festliche Versammlungen.

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Der Innenhof mit mehreren Stockwerken, Kaminen und Abtritten.

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Der Umgang.

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Stockwerk um Stockwerk geht es höher hinauf. Rechts: The Mural Gallery (Umgang).

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Es sind wirklich 200 Stufen! Aber der Ausblick lohnt den Aufstieg.

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Wir erreichen die Plattform bzw. den obersten Umgang.

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Ausblick auf den Fluß Medway, der Ebbe und Flut zeigt.

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Die Kathedrale von oben.

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Blick auf die Mauergalerie (mit Gittern), daneben war der Festsaal. Es geht wieder 200 Stufen hinunter.

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Brücke über den Medway. 

 Whitstable

Anschließend ging es an die Nordseeküste nach Whitstable, einem kleinen Badeort in der Grafschaft Kent. Einst gab es eine Eisenbahn-Verbindung nach Canterbury, heute ist der Ort ein Fischereihafen und betreibt Austernzucht. Dort hatten wir Mittagspause, wir probierten herrliche Austern und gingen spazieren.

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Während manche die Weiterfahrt für den Mittagsschlaf nützen, sind wir schon am Meer angekommen.

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Der Hafen wurde 1830 für den Transport von Kohle aus N/O-England und den Weitertransport per Bahn nach Canterbury errichtet.

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Bunte Strandhäuschen und Austern-Abfälle en masse.

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Die Austern filtern und reinigen das Wasser. Wir gehen ins Lobster (Hummer).

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Hier herrscht großer Betrieb, doch wir finden einen freien Tisch.

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Es dreht sich alles um die Auster.

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Wir nehmen Bier (es gibt sogar ein Oyster Stout) und Austern. Das 1/2 Oyster u. 1/2 Pilsner zu 2,40 Pfund, ein Pint Lager 4,60 Pfund.

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Das Öffnen mit einem scharfen Messer - wie am Fließband.

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Die besten Austern, die ich kenne (6 Stk. 10 Pfund).

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Anschließend kurze Rast im Liegestuhl, ehe es zum Schloß weitergeht.

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Das Schloß und seine Gärten: 1790 für die Pearson Family errichtet, gehört es heute dem Castle Trust. 

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Die Gartenanlage ist wunderschön. Es ist der einzige öffentliche Park des Ortes.

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Im Schloß befindet sich ein Restaurant, das gut besucht ist.

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Auch wir genießen einen Tee.

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Schönes englisches Geschirr.

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Aufgrund der Nähe zu Canterbury diente Whitstable als Hafen für diese berühmte Stadt.

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Die Greta von 1892 ist eines der ältesten verbliebenen Segelschiffe.

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Der Fischmarkt.

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Chips dürfen nicht fehlen. Rechts die große Auswahl an Fischgerichten.

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Es dominieren die Austern, aber es gibt viele andere Fischsorten.

 Canterbury

Die Universitätsstadt liegt am Fluß Stour in der Grafschaft Kent und ist Sitz des Erzbischofs von Canterbury. Canterbury ist Zentrum der Anglikanischen Kirche Englands und Anziehungspunkt für viele Besucher; nach der Ermordung von Thomas Becket waren das vor allem die mittelalterlichen Wallfahrer. Im 12. Jhdt. avancierte Canterbury zur zweitgrößten Münzstätte Englands nach London. Im 16. Jhdt. setzte dank der Einführung der Weberei durch die Hugenotten, die als Religionsflüchtlinge vom Festland kamen, ein wirtschaftlicher Aufschwung ein. Die Stadt hat eine Stadtmauer aus dem 14./15. Jhdt. mit 17 noch erhaltenen Türmen. Von den sechs alten Toren ist nur noch das West Gate übrig. Das Canterbury Castle aus dem 11./12. Jhdt. mit seinen 4 m dicken Mauern wurde im 19. Jhdt. von einer Gas Company als Kohlenlager benützt. Am Fluß Stour liegen die historischen Weberhäuser der Hugenotten (16. Jhdt.).

Im Jahr 2016 konnten wir nicht in die Kathedrale, daher hatten wir Zeit für einen Spaziergang durch die Stadt, konnten die Burg genauer besichtigen, die nun abgesperrt war (siehe 2016). Diesmal war es möglich, die Kathedrale innen zu besuchen.

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West Gate (Stadtseite) am Fluß Stour (direkt am Pilgerweg zur Kathedrale), 14. Jhdt.
Es besaß 18 m hohe Türme, eine Zugbrücke über den Fluß, ein Fallgitter und hölzerne Tore.
Rechts die Westgate Parks neben dem West Gate (hier Feldseite) am Fluß Stour.

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All Saints Court: Eines der am besten erhaltenen Fachwerkhäuser, 16. Jhdt.
Ursprünglich eine Pilgerherberge am Fluß Stour.

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Schöne geschnitzte Holzkonsolen.

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Canterbury Castle (11./12. Jhdt.), war ein eleganter Bau mit 3 Etagen, kunstvollem Sockel und 4 m dicken Mauern.
Im 19. Jhdt. wurde es von einer Gas Company als Lager genützt. Nun ist es einsturzgefährdet und geschlossen. (Näheres siehe 2016)

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Die Pfarrkirche mit Friedhof.

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Die alten Weberhäuser der protestantischen Hugenotten am Fluß.
Sie waren vor Verfolgung aus dem kath. Frankreich geflohen. 

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Eine Kaffeepause (nie mehr Costa).

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Die Kathedrale (14./15. Jhdt., Krypta 11. Jhdt.) befindet sich in einem abgeschlossenen Gebäudekomplex (Domfreiheit).
Zutritt durch das Christ Church Gate (Eintritt). Riesige gotische Kirche mit mächtigem Vierungsturm (über 70 m hoch).
Der Schrein von Thomas Beckett (1170 ermordet) ist heute verschwunden.

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Christ Church Gate.
Der Erzbischof von Canterbury ist seit Heinrich VIII das geistliche Oberhaupt der
Anglikanischen Kirche und krönt die englischen Könige.

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Bunte Wappenreihe (Mitte Lilien und Löwen, das engl. Königswappen, daneben die Tudor-Rose).

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Reiches got. Maßwerk, rechts das Durchgangstor.

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Sterngewölbe im Durchgang mit kleinen Wappenschildchen.

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Die riesige Anlage mit mehreren Kreuzgängen und Höfen.
Domfreiheit (cathedral close) bedeutet im Mittelalter die
geistliche Gerichtsbarkeit des Erzbischofs rund um den Kirchenbezirk.

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Got. Kreuzgang.

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Fächergewölbe mit Wappenschildchen.

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Kreuzgang-Reste, Eingangstor.

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Hof mit Brunnenhaus.

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Der mächtige Vierungsturm "Bell Harry" ist 75 m hoch.

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Die Kathedrale hat die Form eines erzbischöflichen Doppelkreuzes.

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Chor mit Umgang, im Hintergrund die Corona Chapel, der Aufbewahrungsort der Krone von Thomas Becket.
Rechts: Mönchschor.

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Glasfenster in der Corona Chapel, die als Schrein für
die Krone und Reliquien von Th. Becket errichtet wurde.

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Langhaus mit 160 m Länge. Rechts: Kerze für den Erzbischof Thomas of Canterbury (Thomas Becket).
Er wurde 1170 im Auftrag Heinrichs II ermordet. Bereits 1173 wurde er heiliggesprochen. Es entstand
sehr bald eine Wallfahrtsstätte, die zahlreiche Pilger anzog.

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Die Kerze steht an der Stelle, wo von 1220 - 1538 der Schrein stand.
Er wurde als Märtyrer verehrt, es entstand ein Reliquienkult um ihn.

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Grabmal Henry IV und Johanna von Navarra, ganz links kniet Nicholas Wotton.

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Grabmal Nicholas Wotton, erster Dekan von Canterbury.

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Grabmal Edward Plantagenet, der Schwarze Prinz.

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Wandgestaltung mit Nischenfiguren.

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Blick vom Langhaus zum Seitenschiff, tieferliegendes Seitenschiff.

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 Einblick in die Seitenschiffe.

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Sterngewölbe.

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Reste der römischen Stadtmauern, 270 - 290 n. Chr. Sie wurden immer wieder restauriert, sind oft noch original erhalten.

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Nach so vielen Besichtigungen kehren wir müde nach Gravesend zurück.

 

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