6. Tag: An diesem Tag hatten wir ein sehr umfangreiches Programm zu absolvieren. Wir fuhren um 8.00 Uhr nach Taranto, dann weiter nach Manduria, kamen am Nachmittag nach Gallipoli, wo wir von 14.00 bis 16.00 Uhr blieben, schließlich ging es an den südlichsten Punkt unserer Reise und Apuliens, nach Santa Maria di Leuca. (394 km)
Taranto liegt am Ionischen Meer und war eine bedeutende griechische Kolonie, es wurde die wichtigste Stadt der gesamten Magna Graecia. Taranto war eine rege Handelsstadt, durch den Pupur-Handel war die Stadt äußerst wohlhabend geworden. Später geriet Taranto in Streitigkeiten mit den Römern, sein Untergang war besiegelt. Unter den Normannen wurde es Hauptstadt des Fürstentums und Friedrich II ließ einen großen Palast, die kaiserliche Burg, errichten. 1877 baute man eine moderne Drehbrücke für einen schiffbaren Kanal der Marine. Heute ist Taranto eine Industrie-Metropole mit einem der größten Stahlwerke der Welt.

Hafenanlagen.

Griechischer Tempel, von dem sich nur mehr zwei dorische Säulen erhalten
haben (4. Jhdt. v. Chr.).

Altstadt mit engen Gassen.

Interessante Fassade und Tore.

Cattedrale di San Cataldo, eine der ältesten romanischen Kirchen Apuliens.
Fassade barock, 18. Jhdt. Rechts: Langhaus mit mächtigem Tambour über
der Vierung.
Vermutlich 1071/72 im Auftrag des normannischen Bischofs Drogon gegründet.

3schiffige Basilika mit 16 Marmorsäulen (romanische und byzantinische Kapitelle),
rom. Kapitell mit Adler und Köpfchen. Kassettendecke 17. Jhdt., mit Figurenschmuck
(Hl. Maria).

Kapelle des San Cataldo: Der Hauptaltar enthält die sterblichen Überreste
des Hl. Cathaldus,
ein irischer Bischof, der im 7. Jhdt. in Taranto starb. Prächtige Barockausstattung
mit Marmorintarsien.

Krypta mit Freskenresten an den Wänden und Gewölben.

Heiligendarstellungen: San Cataldo als Bischof, Maria Magdalena,
rechts der Eremit Zosimo beim Spenden der Hostie an Maria Ägyptica.

Mönch und Bischof.

Frühchristlicher Sarkophag.
Weiter ging es nach Manduria, wo wir den Plinius-Brunnen (eine dem Wassergott geweihte Kultstätte der Römerzeit) besuchen wollten. Dieser Brunnen versiegte nie, da er von zahlreichen Quellen gespeist wird.

Zugang zu den archäologischen Ausgrabungen und zum Plinius-Brunnen.
Plinius hat ihn bereits in seinen Schriften erwähnt, daher der Name "Fonte
di Plinio".

Abgang zuBrunnen: Das Wasser konnte von oben durch das Loch geschöpft
werden.

Der Wasserstand bleibt immer konstant. Die Römer hatten hier eine Kultstätte.

Chiesa di San Antonio (1936/38).

Unser Fahrer und die Reiseleiterin Waltraud besprechen die Weiterfahrt.
Um 13.00 Uhr fuhren wir weiter Richtung Gallipoli, zuerst wollten wir aber in San Pietro di Bevagna an der Küste halten, wo uns die Reiseleiterin Waltraud den kleinen Ort zeigte, in welchem sie ein Haus besitzt.

Chiesa di San Pietro di Bevagna. An einen ehemaligen Küsten-Wachturm wurde
eine Kirche angebaut.

Die spitz zulaufenden Bollwerke konnten nicht so leicht vom Meer her
beschossen werden.
Unser nächstes Ziel war die Hafenstadt Gallipoli, die zum Schutz gegen Angriffe von der See mit hohen Mauern umgeben ist und sich in sehr schöner Lage befindet. Sie geht wieder auf eine griechische Siedlung zurück, wurde dann von den Römern unterworfen, war später byzantinischer Stützpunkt, bis die Normannen die Macht ergriffen. Dann geriet die Stadt unter staufische, angiovinische und aragonische Herrschaft (wie viele andere apulische Gemeinden) und erlebte unter den Spaniern eine Blütezeit. Wir sprechen von der goldenen Zeit des Salento-Barock.


Direkt am Meer liegend, wird die Stadt von hohen Mauern geschützt.

Ein makabrer Brauch mit einem Gehenkten, rechts die "Biblioteca Comunale
ed Archivio Storico".

Cattedrale di Sant' Agata (Salento-Barock), 1630 begonnen, Fassade mit der Hl.
Agathe 1696 vollendet.

Hauptschiff.

Holzdecke mit Gemälden und Wappen, Seitenschiff mit interessantem Gewölbe.

Reich geschmückte Altäre, Detail des Marmorrahmens.

Um die Kirche liegen Souvenirläden mit Seesternen, Korallen und Schwämmen.

Korallenschmuck.

Eisparadies.

Caffè Duomo mit phantastischer Eis-Auswahl.


Portale und stimmungsvoller Innenhof.

Auf dem Weg zum Hafen.

Das Schloß aus dem 16. Jhdt. umfaßt ältere Befestigungsanlagen.

Am Hafen befindet sich die Fontana Ellenistica (Hellenistischer Brunnen),
ein Zeugnis der griechischen Vergangenheit der Stadt. Der Brunnen wurde 1560
wiederaufgebaut.

Die männlichen Figuren zeigen Taten des Herkules, darunter die Geschichte
von 3 Nymphen,
die in Steinquellen verwandelt wurden. Aus den Löchern sprudelte
das Wasser hervor.

In der Altstadt begegnet uns wieder Padre Pio.
Zum Abschluß des Tages fuhren wir noch ganz in den Süden nach Santa Maria di Leuca. Das Kap liegt an der Grenze zwischen Adriatischem und Ionischem Meer. Die Wallfahrtskirche Santuario de Finibus Terre (Sanktuarium am Ende der Welt) erhebt sich am Ort eines antiken Minerva-Tempels. Die Wallfahrtskirche erinnert an eine andere berühmte Kultstätte, die denselben Namen trägt, Finisterre, und die sich am anderen Ende der alten Welt befindet, nämlich in der Bretagne. Um 17.30 Uhr ging es dann wieder in Richtung Brindisi zurück in unser Hotel Minerva.

Das Kap Santa Maria di Leuca.


Blick auf den Hafen von Leuca.

Die Wallfahrtskirche und der Leuchtturm.

Santuario de Finibus Terre (am Ort über einem antiken Tempel der Göttin
Minerva).

Votivgabe (Segelschiff).
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