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3. Tag: Assisi - Perugia (Umbrien)

Am Samstag, 18. Mai, machten wir einen Abstecher nach Umbrien, wir fuhren zuerst nach Assisi, wo wir bis ca. 13.00 Uhr blieben. Wir hatten ausreichend Zeit, um alle Kirchen aufzusuchen und uns mit einem Cappuccino zu stärken. Es waren sehr viele Touristen unterwegs, trotzdem war es in den Nebenstraßen rasch sehr ruhig. Neben der Kirche Santa Chiara, dem Dom San Rufino, wo das Taufbecken steht, in welchem Franziskus, Chiara und Kaiser Friedrich II getauft wurden, der Kirche Santa Maria sopra Minerva (über einem röm. Minerva-Tempel), der Chiesa Nuova, die über dem Elternhaus von San Francesco errichtet wurde, der Kirche Santa Maria Maggiore, die über dem Hauptportal eine antike Brunnenschale trägt und im Inneren wunderbare Fresken zeigt, der Kirche San Pietro, die ein beeindruckendes romanisches Inneres aufweist, gelangten wir schließlich zur Kirche San Francesco, wo wir zuerst die Oberkirche betraten, um uns die einzigartigen Fresken des Franziskus-Zyklus an den Langhauswänden von Giotto anzusehen. Dann steigt man in die Unterkirche hinab, die den ältesten Freskenzyklus von um 1260 im Langhaus aufweist (vom sog. Franziskusmeister). Im Querhaus rechts findet sich das einzige authentische Bildnis von Franziskus, auf dem er ernst und eindringlich auf uns herabblickt.

Um ca. 14.30 Uhr erreichten wir dann Perugia, die alte Etruskerstadt, nachdem wir vorher den Trasimenischen See umrundet hatten. In Perugia muß man mit einer Mini-Metro (von Jean Nouvel) in die Oberstadt fahren, ein witziges Erlebnis, fährt man doch recht knapp zwischen den Hochhäusern entlang. Zuerst ging es dann mit der Rolltreppe wieder hinunter, in die Substruktionen der Rocca Paolina. Papst Paul III ließ ein ganzes Viertel mit seiner Festung überbauen, in diesem kann man heute wieder herumspazieren und die unterirdischen Reste der mittelalterlichen Häuser, Kirchen und Türme besichtigen. Anschließend gingen wir den Corso Vannucci entlang zur Piazza IV Novembre, wo die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt liegen: der Dom San Lorenzo, die Fontana Maggiore (von Nicola und Giovanni Pisano, 13. Jh.), der Palazzo dei Priori (mit zwei brozenen Wappentieren, Löwe und Greif). Leider war der Dom geschlossen und unsere Führerin, Signora Silvia, vertröstete uns auf später. Wir spazierten also weiter durch die Stadt zum etruskischen Stadttor Arco di Augusto, wo sich noch ein Stück der etruskischen Stadtmauer erhalten hat. Dann warteten wir vor dem Dom auf die Öffnung, unsere Führerin genehmigte sich ein Eis und wir aßen ein typisch umbrisches Gericht namens "Torta al Testo" (ein Brotfladen, der auf einer Steinplatte "Testo" gebacken und mit Prosciutto gefüllt wird, sehr delikat, er wurde sogar schon von den Etruskern gegessen) und tranken eine Flasche Moretti-Bier. Plötzlich war unsere Gruppe samt Führerin verschwunden, obwohl der Dom ab 16.00 Uhr endlich geöffnet wurde. Sie hatte die Öffnung nicht mehr abgewartet und war 5 Minuten vorher (!) gegangen. Wir waren darüber sehr enttäuscht, obwohl wir noch einen kurzen Blick ins Innere machen konnten. Eine versierte Führerin sollte die Öffnungszeiten der Kirchen kennen. Na ja! (216 km)

Assisi

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Bereits ein römisches Municipium, ist die Stadt heute ein umbrisches Kleinod in Verbindung von
Glaube, Natur und Kultur. Die Grabeskirche des hl. Franziskus ist ein Weltwunder des Mittelalters.

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Santa Chiara, die Grabeskirche der hl. Klara (geb. 1193),
entstand ab 1257, mit mächtigen Strebepfeilern am Außenbau.

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Die Rocca Maggiore, erbaut von Friedrich Barbarossa, auf der sein Enkel,
der jung verwaiste Friedrich II (1194 - 1250), die ersten Lebensjahre verbrachte.

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 Piazza del Comune mit Stadtbrunnen und Tempio di Minerva (darunter liegt das antike röm. Forum).

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Dom San Rufino, begonnen 1134, geweiht 1228. Campanile vom Vorgängerbau (1030), unter diesem röm. Zisterne.
Fassade mit drei filigranen Fensterrosen in schönster umbrischer Romanik. Links Tympanon des Mittelportals: Christus,
stillende Maria und Bischof Rufinus, rechts Tympanon des Seitenportals: Tierpaar, aus einer Amphore Wasser des Lebens trinkend.

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3schiffiger Innenraum, 1571 von Galeazzo Alessi modernisiert.
Rechts Taufbecken von Franziskus, Klara und dem Stauferkaiser Friedrich II.

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 Das Viertel des hl. Franziskus (1181/82 - 1226): Oratorio San Francesco Piccolino, eine winzige Kapelle,
die Geburtsstätte des Heiligen (früher ein Stall - Parallele zur Geburt Christi).
Unter der Chiesa Nuova (1615) befanden sich das Elternhaus, das Warenlager des Vaters
und der Kerker, wo der Vater ihn einsperrte, weil er kostbare Stoffe veruntreut hatte.

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Neben der Apsis führt die Straße hinunter in das Elternhaus, ein Raum wurde als Oratorium hergerichtet.

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Das schöne Radfenster an der Fassade (1163) der Kirche Santa Maria Maggiore.

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3schiffiger Innenraum mit zahlreichen bemerkenswerten Fresken.
Die Kirche war bis ca. 1020 die Bischofskirche von Assisi, dann löste San Rufino sie ab.

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Romanische Kirche San Pietro, 13. Jhdt., mit eindrucksvollem Innenraum.

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Basilika San Francesco mit romanischer Unterkirche als Grabeskirche für den Heiligen, 1228 begonnen,
und 1253 geweihter Oberkirche mit Fassade der umbrischen Spätromanik und Innenraum im Einfluß der
franz. Hochgotik. Der Saalraum der Oberkirche enthält die Franziskusfresken von Giotto di Bondone (1267 - 1337),
die ab 1296 entstanden und den absoluten Höhepunkt der mittelalterlichen Malkunst darstellen.

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Klosterhof mit Blick auf die halbrunde Apsis.

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Gewölbe und Kapellen der Unterkirche sind farbenprächtig ausgemalt.

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Pietro Lorenzetti malte Szenen aus der "Passion Christi" (Unterkirche, Querhaus):
Flucht nach Ägypten, Jesus im Tempel (1315 - 1330).

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Stadttor Porta San Pietro und letzter Blick auf die riesige Klosteranlage und Basilika.

Perugia

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 Die Mini-Metro von Jean Nouvel führt in die Oberstadt, ins Zentrum von Perugia, Hauptstadt Umbriens.
Die mittelalterliche Stadt liegt auf zwei Tuffkegeln, die später durch Aufschüttung verbunden wurden.
Hier verläuft der Corso Vanucci, benannt nach Pietro Vanucci, gen. Perugino, dem berühmtesten umbrischen Maler.

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 Der Corso Vanucci, die Flaniermeile, führt direkt zur Piazza IV Novembre (Domplatz),
wo sich der Dom San Lorenzo, der Palazzo dei Priori und die Fontana Maggiore befinden.

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Bei der Piazza Italia fährt man mit der Rolltreppe in die "Unterwelt", in die Substruktionen der Rocca Paolina,
der von Antonio da Sangallo d. J. ab 1540 konzipierten päpstlichen Zwingburg. Papst Paul III ließ ein ganzes Viertel
mit seiner Festung überbauen. Sie wurde 1860 geschleift. Übrig blieb ein Labyrinth unterirdischer Gassen.

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Überreste mittelalterlicher Häuser, Kirchen, Geschlechtertürme und Straßen, die man durchwandern kann.

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Eine beeindruckende, gespenstische Atmosphäre.

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Ausgang bei der Porta Marzia, einem etruskischen Stadttor mit römischem Skulpturenschmuck.

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Am Corso Vanucci liegen bedeutende Palasteingänge, zB zum Collegio della Mercanzia (Sitzungssaal der Kaufmannschaft)
und Collegio del Cambio (mächtige Zunft der Geldwechsler). Zu den prächtigsten zählt der Palazzo dei Priori, der frühere
Amtssitz der aus zehn Prioren bestehenden Stadtregierung (im Kern 13. Jhdt., im 14. Jhdt. vergrößert).
Zinnenkranz, hochgotische Fenster, Botteghe im Erdgeschoß vereinen Wehrhaftigkeit, Prunk und Arbeitswelt.

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Eingangssaal des Palazzo dei Priori: Originale von der Fassade -
guelfischer Löwe (Kirche/Papst) und perusinischer Greif (Stadt/Kaiser).

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Schmalseite des Palazzo dei Priori zum Domplatz: Über dem Eingang die Kopien der zwei Wappentiere.
Freitreppe (mit Außenkanzel), hier gelangt man in die Sala dei Notari.

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Sala dei Notari, zuerst für Volksversammlungen verwendet, dann ab 1582 der Zunft der Notare
zur Verfügung gestellt. Holzdecke mit Fresken (Fabeln, Monatsbilder etc.) aus dem 13. Jhdt.

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Domplatz, ganz rechts die unvollendete Domfassade, Dom (zwischen 1345 und 1490), eine der wenigen Hallenkirchen Italiens.
Davor die Fontana Maggiore von Nicola und Giovanni Pisano 1277/78, ein dreischaliger Brunnen mit aufwendigem Figurenprogramm
(Sternzeichen, Monate etc.). Rechts Bar "La Fonte Maggiore" mit der der umbrischen Spezialität "Torta al Testo", die bis auf die Etrusker zurückgeht.

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Durch enge Gassen kommt man zum antiken Haupttor, dem Arco di Augusto.
Das antike Perusia war eines der blühendsten Etruskerzentren, dessen Einfluß bis in die Römerzeit reichte.
Der Doppelbogen ist großteils etruskisch (3./2. Jhdt. v. Chr.), rechts ein Stück der etruskischen Stadtmauer.

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Mit der Mini-Metro geht es wieder bergab!

 

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