7. Tag: Rimini (Altstadt)
Tempio Malatestiano
Im Zenit seiner Macht ließ Sigismondo Malatesta
(1418 - 1468) die gotische Franziskanerkirche
von Leon Battista Alberti
ab 1450 zu einer Familien-Grablege (einem Familien-Pantheon) umbauen.
1460 wurden die Bauarbeiten eingestellt, die Marmorfassade blieb unvollendet.
Alberti ummantelte die got. Kirche mit einem Renaissance-Bau
in klassisch-antiken Bauformen.
In den Nischen stehen die Sarkophage der
Gelehrten, die an Sigismondo's humanistischem Hof lebten.
Der Innenraum mit je 4 Seitenkapellen und einer
gewaltigen Holzsparrendecke, im Chor ein Kruzifix (auf Holz gemalt) von Giotto.
Rechts vom Eingang das Grab von Sigismondo, vor
der Kapelle für den Hl. Sigismund.
Sigismund-Kapelle mit Statue des Heiligen an der
Rückwand, Marmor-Brüstung, zwei schwarze Elefanten tragen die Eckstütze.
Jedes Detail der Ausstattung ist mit den Wappen Sigismondo's geschmückt:
Rose, Elefant, SI, 3 Köpfe oder 3 geschachte Schrägbalken.
Blick zur 2. Kapelle rechts der Isotta degli Atti,
Sigismondo's 3. Ehefrau.
Seine beiden ersten Frauen (Ginevra d' Este, Polissena Sforza) sollen verstoßen
oder getötet worden sein.
Cappella di Isotta: Zwei Elefanten tragen ihren
Sarkophag, darüber das Wappen mit SI und drei geschachten Schrägbalken.
Die musizierenden Putten an den Eckpfeilern schuf Matteo de' Pasti, die Dekorationen
der Kapellen Agostino di Duccio.
Musizierende Engelchen: Mit Harfe, Handorgel, Violine,
Trommeln.
Relief mit Stadtansicht von Duccio, "Der Fürst
kniet vor dem Hl. Sigismund" (Fresko 1451 von Piero della Francesca).
3. Kapelle rechts mit Planeten und Tierkreiszeichen
(Waage) an den Eckpfeilern.
Wappen von Sigismondo Malatesta.
Kapellen linke Seite: Wasserspielende Putten.
Letzte Kapelle links (beim Eingang): Ahnenkapelle.
Im 19. Jh. stark restauriert.
Castello Sigismondo oder Rocca Malatestiano
Der erfolgreiche Heerführer (Condottiere) Sigismondo
Malatesta hielt sich einen prächtigen Fürstenhof
mit Gelehrten und Künstlern. Ab 1437 ließ er die Festung seiner Vorfahren
ausbauen, angeblich nach eigenen Plänen,
und mit seinem Wappen versehen.Sie war von Wassergräben umgeben, bedeutende
Architekten, wie Brunelleschi,
waren an der Planung beteiligt. Der Bau dauerte 15 Jahre. In späterer Zeit
wurde die Burg stark verändert.
Die mächtigen Böschungen sollen ein Untergraben
durch Feinde verhindern.
Das Haupttor mit Elefanten-Wappen und Inschrift: Sigismondo Pandolfo Maltatesta.
Als sich Sigismondo sogar mit dem Papst anlegte
und einen Feldzug gegen diesen begann,
verlor er all sein Vermögen, ab 1460 mußte er sich wieder als Condottiere
für Venedig verdingen,
er starb mittellos und verbittert 1468. Sein Bruder, grausam wie Sigismondo
selbst,
tötete alle potentiellen Nachfolger (die Söhne von Isotta) und wurde
der nächste Machthaber.
Isotta degli Atti und Sigismondo Pandolfo Malatesta
Matteo de' Pasti, 1450 (KHM, Münzsammlung)
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