Ein Bootsausflug führte uns am Sonntag (dem allerletzten Fahrtag vor der Winterpause, 15. 9. 2019) wieder nach Triest. Mit dem Schiff dauert die Fahrt ca. 1 1/2 Stunden, eine angenehme Fahrt über's Meer. Triest, die lebhafte Hafenstadt, bietet viele Sehenswürdigkeiten, Denkmäler und Palazzi aus der Habsburger Zeit, Kirchen, Museen, eine imposante Burg, elegante Kaffeehäuser. Diesmal kannten wir uns in der Stadt bereits besser aus als beim ersten Besuch 2018 und besichtigten das röm. Amphitheater, Ausgrabungen, einen röm. Torbogen, eine Jesuitenkirche, die Kirche San Giusto, vor allem aber das interessante städt. Antikenmuseum J. J. Winckelmann. Zum Abschluß gingen wir noch ins Theatermuseum Carlo Schmidl am Canal Grande.
Weitere ausführliche Informationen zu Triest finden sich unter:

Der Zeitplan für das Schiff, letzte Fahrt am 15. September. Rechts: Delphinarten
im Golf von Triest.

Der "Delfino Verde" bringt uns rasch nach Triest.

Wir nähern uns Triest, ein riesiges Kreuzfahrtschiff liegt im Hafen.

Mein Schiff 6 von TUI wartet auf die Abfahrt, wir wären gerne Kreuzfahrt-Gäste.

Piazza dell' Unità: Zum Meer hin offener Hauptplatz mit Palazzo del Governo
(links), Palazzo del Lloyd Triestino (berühmte Reederei, rechts).
Letzterer 1881 von Heinrich v. Ferstel (Votivkirche!) im Renaissance-Stil erbaut,
an den Ecken zwei Brunnen
mit Tetis (Süßwasser) und Venus (Salzwasser). Beides Regierungsgebäude,
am Ende des Platzes liegt das Rathaus.

Palazzo Comunale/Rathaus.

Brunnen der vier Kontinente, 1750 v. Giovanni Mazzoleni.

Statuen der vier Kontinente: Afrika, Amerika, Asien, Europa.

Statue Kaiser Karl VI, er weist auf den Alten Hafen (1754 von Lorenzo Fanoli).
Der Kaiser hat Triest zum Freihafen erhoben.

Auf dem Weg zum Arco di Riccardo.

Arco di Riccardo: Röm. Torborgen, 1. Jhdt. v. Chr., und röm. Straße.
Vielleicht Stadttor.

Schlußstein.

Röm. Amphitheater, 1. Jhdt. n. Chr., lag ursprünglich nahe dem Hafen,
heute mitten im Stadtzentrum, für ca. 6.000 Zuschauer errichtet.

Das Theater wurde im 6. Jhdt. zerstört, 1936 wiederentdeckt und unter Mussolini's
Leitung freigelegt.

Außenansicht und Zugang.

Auf dem Weg zum Colle di San Giusto.

Santuario Santa Maria Maggiore: Im 17. Jhdt. von den Jesuiten erbaut.

Blick zum Hauptaltar und in die Vierungskuppel.

Links: Hauptaltar (Unbefleckte Empfängnis Mariae). Rechts: Altar der Madonna
delle Grazie.

Colle di San Giusto: Das mittelalterl. Castello di San Giusto (1470) und Reste
einer antiken Basilika. Rechts: Kathedrale San Giusto.

Ganz links der Glockenturm (mit Statue des Hl. Justus) und Fassade mit Radfenster
(14. Jhdt.).
Rechts: Neben dem Eingang röm Porträt-Köpfe eines Grabmals vom
1. Jh. n. Chr.

Die 5schiffige Kirche entstand durch Zusammenlegung zweier weit älterer
Kirchen im 14. Jhdt.,
die die Stelle des röm. Forums eingenommen hatten. In der Apsis ein goldgrundiges
Christus-Mosaik.

Blick in die Apsis mit Christus-Mosaik. Rechts: Blick ins Querschiff.

Linker Seitenaltar mit Mosaik Maria auf dem Thron, rechter Seitenaltar mit Mosaik
Christus, Justus und Servolus.

Beweinung Christi.

Kapelle neben der Kathedrale und Zugang zum Museo d' Antichità mit Lapidarium
(Funde von der Vorgeschichte bis zur Römerzeit).

Das Museum ist dem Gedenken an Johann Joachim Winckelmann (1717 - 1768) gewidmet,
der 1768 in Triest ermordet wurde.
Er war ein berühmter Archäologe und wurde von einem vorbestraften
Koch namens Francesco Arcangeli beraubt und erstochen.

Freiluftmuseum: Lapidarium (Steinsammlung) mit Begräbnisstelen, Inschriftentafeln,
Sarkophagen, Urnen etc. aus Aquileia, Triest und Istrien.

Links Stelen und Inschriftentafeln, rechts Urnen und Sarkophage. Hintergrund:
Winckelmann-Tempel.

Sarkophag.

Tempel von 1874 mit griech. und röm. Skulpturen und mit Winckelmann's Grabmonument
innen.
Winckelmann wird als Begründer der wissenschaftl. Archäologie, als
Vater der Archäologie bezeichnet.

1822 schuf Antonio Bosa, ein Schüler von Canova, den Kenotaph, Einweihung
1833.

Der Kenotaph sollte ursprünglich in der Kirche San Giusto stehen.

Trauernder Engel/Genius mit Winckelmann-Porträt als Bekrönung, rechts
allegorisches Relief am Sockel.
Die rechte Figur mit Toga und Fackel stellt Winckelmann als Philosoph dar, der
den Personifizierungen der Künste
antike Skulpturen zeigt. Die weibl. Figuren stellen Malerei, Skulptur, Architektur,
Geschichte usw. dar,
die sitzende Figur symbolisiert die Archäologie.

Bildnis Winckelmanns, Ätzung nach Gemälde von Angelika Kaufmann von
1764 in Rom.
Rechts Conte Domenico Rossetti (1774 - 1842), Historiker, Rechtsanwalt und Mäzen,
der die Gründung
des Museums unterstützte und den Bau des Tempels
für das Winckelmann-Monument beauftragte.

Grundriß des großen Gartens mit Lapidarium, Brunnen rechts.
Das Lapidarium wurde von Rossetti gestaltet und ausgestattet.

Das Museumsgebäude mit drei Geschossen ist der lokalen Archäologie
(Ur- und Frühgeschichte, Römerzeit) gewidmet,
hat aber auch Sammlungen aus Ägypten, Zypern, Griechenland, Süditalien
und etruskische Objekte.

Teile eines Brunnens (Leitungsrohre, Auslässe/Wasserspeier).

Brunnen mit Schleifspuren des Brunnenseils. Rechts Fenstergitter vom Dom San
Giusto, 11. Jhdt.

3 Ebenen des Museums (EG mit Römerzeit, Ägyptische Sammlung, 1. Stock
mit Ur- und Frühgeschichte, 2. Stock mit Klassik).

Kassenbereich und Aufgang zum 1. Stock. Rechts Wandreliefs eines Amazonen-Sarkophages.

Kampf zwischen berittenen Amazonen und griech. Kriegern, 2. Jhdt. n. Chr.

Saal mit röm. Skulpturen und Gottheiten.

Porträt-Köpfe, Reiterrelief. Rechts: Sonnengott Helios (?) und Votivrelief
(Hände), Marmor, 3. Jhdt. n. Chr.

Votivfigürchen aus Bronze, rechts Glas-Urnen.

Links: Alabaster-Statue einer Göttin, 2. Jhdt. n. Chr. Rechts Öllämpchen,
Gladiatoren-Helm.
Steinrelief mit Inschrift und Gladiatoren-Kampf zwischen dem Retiarius Kritos
mit Dreizack und Netz
und Mariskos, dem Secutor/Verfolger mit Helm, Schild, Beinschienen und Schwert,
100 - 200 n. Chr.

Ägyptische Sammlung.

Kanopenkrüge, Holzsarkophage, Grabstelen, menschliche und Tier-Mumien.

Anubis-Schakal, Ibis-Figur, Amulette, rechts Holzsarkophag.

Uschebtis, sind Diener für das Jenseits, rechts Amulett-Kette.

Aufstellung der Sarkophage im Raum, rechts Amulette mit Gott Shu und Ba.

Granit-Sarkophag, rechts Mumie einer Priesterin.

Relief: Zwei Nereiden und Erote auf Delphin, Kairo, 5. Jhdt. n. Chr.

2. Stock: Zypriotische Sammlung.

Töpferwaren: Krug mit Ornament-Bemalung.

Weibliche Fruchtbarkeitssymbole und Stiere, rechts Reiterfiguren.

Saal mit griech. und etruskischen Vasen.

Übersicht.

Pelike (Doppelhenkel-Gefäß) mit Eros, einem Mädchen die Sandale
bindend, attisch, 500 v. Chr.
Rechts: Stamnos (Gefäß mit 2 Griffen) mit Greif, der einen Krieger
attackiert, etruskisch, Ende 5. Jhdt. v. Chr.
Ganz rechts: Krater mit toter Frau, die von Charon geführt und von
einem Dämon hinter ihr bedroht wird, etruskisch, 300 v. Chr.

Vasen, rechts Trinkgefäße, wie Schalen, Kännchen, Rhyton in
Tierform Fuchs (?) und Rind.

Sammlung der Magna Graecia (Großgriechenland = Süditalien, Sizilien).

Apulische Keramik mit charakteristischen Henkelformen, 550 - 300 v. Chr.

Teller, Vasen, Rhyton (ein rituelles Trinkgefäß).

Apulische Vasen mit Themen der dionysischen Welt:
Links Krater mit Silen, der sich mit einem Dreifuß vor Herakles mit der
Keule schützt.
Rechts Oinochoe (Weinmischgefäß) mit Mänade mit Thyrsus-Stab
und sie verfolgendem Satyr.

Grabbeigaben für das Totenmahl: Kantaros mit Greif, Fischteller, Vogel-
und Ziegen-Rhyton.

Silber-Rython
von Triest, Ende 5. Jhdt. v. Chr.: Gefunden 1880 in Taranto, 19 cm lang, teilweise
vergoldet.
Henkel und Ohren des Hirsch(od. Reh)kalb-Kopfes separat gearbeitet, getriebene
Reliefs am Gefäßhals.
Augen ursprünglich mit Stein- od.
Glaseinlagen, unter dem Maul ein kleines Loch (Ausguß für Flüssigkeiten).

Dem berühmten Rhyton in Form eines Hirschkalb-Kopfes ist ein eigener Raum
gewidmet.

Hier sieht man, wie aus diesen Gefäßen bei Gelagen getrunken wurde.

Getriebene Reliefs am Hals des Gefäßes.

Das Hirschkalb hat bereits zwei kleine Hörnchen am Kopf.

Getriebene Reliefs mit geraubter Oreithyia und Boreas, dem Nordwind-Gott (daher
Bora), rechts Athene.

Hier der Vater (Erechtheus) der Entführten.

Sammlung Taranto (S-Italien).

Bronzekrug mit Greif und Palmetten.

Ton-Tierfiguren: Pferde, Schweine, Geflügel. Rechts: Frauenfiguren und
Stirnziegel als Frauenköpfe oben.

Tanagra-Figurinen aus Terracotta. Dienten als Grabbeigaben und Glücksbringer.

Figur Mutter mit Kind: Grabbeigaben, die auf die Fürsorge der Mutter hinweisen.

Rechts Tintinnabuli: Ein Glücksbringer/Tintinnabulum wurde als Unheilabweiser
an der Tür angebracht.

Saal der antiken Inschriften.

Links: Sumerischer Ziegel mit Gründungsinschrift für einen Tempel,
3. Jahrtausend v. Chr.
Rechts: Babylonische Keilschrift-Tafel, 532 v. Chr., Kontrakt über einen
Grundstücksverkauf.

Blick auf den Golf von Triest (vom Colle di San Giusto).

Borgo Teresiano (Theresianisches Viertel): Barockbaumeister des Wr. Hofes entwarfen
Mitte 18. Jhdt. das nach Kaiserin Ma. Theresia benannte Viertel.
Links: Theatermuseum Carlo Schmidl. In der Mitte erstreckt sich der Canal Grande,
am Ende steht die Chiesa Sant' Antonio Nuovo.

Städt. Musik- und Theatermuseum Carlo Schmidl (1924 v. Verleger Schmidl
gegründet) im Palazzo Gopcevich.

Eingangsbereich und Blick ins Stiegenhaus.

Ausstellung im Inneren.

Alte Kinosäle: Rechts Cinema Fenice.

Rückweg über die Piazza dell'Unità: Palazzo del Governo.

Letzter Macchiato in Triest, urige Bar am Hafen.

Rückfahrt.