Natürlich buchten wir wieder die Exkursion mit dem Archeobus (jeden Mittwoch) nach Aquileia mit ausgezeichneter Führung am antiken römischen Hafen entlang, durch die Basilika mit Krypta und Ausgrabungen, dann ging es diesmal in die Schokoladen- und Kaffeemanufaktur Cocambo, wo Verkostungen und Workshops angeboten werden. Nachdem uns diese Exkursion des Tourismusvereins so gut gefallen hatte, wiederholten wir sie in der zweiten Woche.
Weitere Informationen und Details zu Aquileia, den Ausgrabungen und dem Museum finden sich unter:

Die weitläufigen Hafenanlagen des röm. Flußhafens. Links
das Eingangstor zur Via Sacra.


Die versierte Führerin von 2018 führte uns bei der 1. Exkursion wieder.

Kunstvoll verzierter Fries (Rosetten, Eierstab-Motiv, Zahnschnitt, Lesbisches
Kymation).

Die bunte Führerin der 2. Exkursion. Rechts: Mächtiger Pinienzapfen,
Symbol für Lebenskraft, Fruchtbarkeit.

Der röm. Hafen mit den Lagerhallen lag am Fluß Natissa, der nach
Grado (Gradus) führte.
Links: Seitenkanal zu den Lagerhäusern. Rechts: Anlegerringe für die
Schiffe.

Links vorne: Zwei halbrunde Wachtürme neben einer Treppe. Rechts:
Reste vom linken Turm und Treppe.

Uferbefestigungen, Seitenkanal.

Blick zum Dom Santa Maria Assunta.

Seitenansicht der romanischen Basilika, Blick ins Langhaus zur Apsis.

Langhaus mit Mosaiken aus dem 4. Jhdt. und Chorfresken (12. Jhdt.) mit Christus
Pantokrator.

Darstellungen von Fischen und anderen Meerestieren.

Medaillons mit Menschenköpfen, Tauben mit Olivenzweig.

Diverse Knoten, rechts oben Kampf zwischen Hahn und Schildkröte, Symbol
für Christus und Satan.
Der Hahn steht für das Gute, er kündigt den Morgen (Licht) an, die
Schildkröte symbolisiert das Böse, Dunkle.

Krypta 9. Jhdt., Fresken 12. Jhdt. (Geschichte des Hl. Hermagoras, des ersten
Märtyrers von Aquileia).

Blick zum Eingangsportal.

Grundriß: Blaue Teile sind noch aufgehendes Mauerwerk,
schwarz zeigt die Ausgrabungen.

Ausgrabungen unter dem Glockenturm, Mosaiken verschiedener Vorgängerbauten
(Beginn 1. Jhdt. bis 4. Jhdt. n. Chr.).

Wandfresken.

Mosaikreste: Links wieder Kampf zwischen Hahn und Schildkröte, großer
Widder.
Rechts: Inschrift, wieviel Fuß (über 870) ein Januar... gespendet
hat.

In einem Gebäude neben der Basilika fand man unter einem Kuhstall wertvolle
Mosaiken.

Nach der Führung durch die Hafenanlagen, die Basilika und die Ausgrabungen unter der Kirche ging es zu Cocambo, eine kleine, feine Schokoladenfabrik mit einem jungen, sehr ambitioniertem Team. Dort wurde uns die Produktion von Schokolade erklärt, woher die Kakaobohnen kommen, wir durften von der flüssigen Schokomasse kosten. Dann bekamen wir eine Wein- und Pralinen-Verkostung.


Die lebhafte Chefin der Schokowelt.

Kakaobohnen und deren Inhalt.

Zur Herstellung
von Schokolade sind etliche Maschinen nötig.

Der Ausdruck kommt von "Muschel/conchiglio" und bezeichnet die runde
Trommel.

Die Trommel, in der die Masse gerührt wird.

Danach: Eine Winzerin kredenzt die Weinprobe.

Die köstlichen Bonbons und ein kleiner Kuchen.

Die Dame erzählt von ihrem Weingut.

Anschließend können wir im Verkaufslokal Caffè trinken und
div. Köstlichkeiten erstehen.



Es gibt auch Santonego (typischer Likör der Gegend) zu kaufen.

Bei der 2. Exkursion (eine Woche später) bekommen wir Speck und Feigen
mit Brot und wieder die deliziösen Pralinen.

Diesmal schenkt die quirrlige Chefin den Wein, einen Traminer, aus.

Zum Abschied ein strahlendes Lächeln.
Ein weiteres Mal fuhren wir mit dem Linienbus nach Aquileia, um eine antike Begräbnisstätte/Nekropole zu besuchen, dem frühchristlichen Museum einen Besuch abzustatten und uns die Ausgrabungen der röm. Häuser entlang der Hauptstraße anzuschauen.

Fahrt über die Brücke nach Aquileia.

Auf dem Weg zum Sepolcreto (röm. Begräbnisstätte):
Die antiken Nekropolen befanden sich an den Ausfallstraßen der Stadt.
Im Archäolog. Museum findet 2019 eine Ausstellung mit Objekten des KHM
Wien statt.

Am Hinweg: Barockkirche Chiesa di Sant' Antonio von 1697.

Quadratischer Grundriß mit Tambur und Laterne, Altarbild mit Gottvater
und Maria, Hl. Antonius mit Jesus.

Der Friedhof lag an einer Ausfallstraße, er wurde zwischen 1. und 4. Jhdt.
n. Chr. benützt.

Grabstraßen (Rekonstruktion) bieten
einen interessanten Einblick in die aquileische Gesellschaft:
Grabdenkmäler entlang der Straßen zeigten den Reichtum und die Macht
von Familien.
Die Reichsten ließen beeindruckende Bauwerke wie Mausoleen errichten,
die oft Statuen der Toten zeigten.

Der Grabkomplex in Aquileia ist in seiner Art einzigartig, weil das gesamte
Ensemble der Grabmäler erhalten ist.
Die Nekropole enthält fünf Familiengräber der Stazii, Julier,
Trebii und Cestii. Die Gräber sind von Mauern umgeben,
die halbrunde Steinabdeckung dient als Witterungsschutz. Die Gräber der
gegenüberliegenden Seite sind nicht erhalten.
Links: Ansicht Anlage 1 - 5, rechts: Ansicht vom Hügel dahinter auf Grabanlage
1 - 5.

Die erste Grabanlage gehörte
der Fam. Stazi, einer reichen Kaufmannsfamilie. Die Fassade besteht aus eleganten
Säulen,
die mit einem niedrigen Relief verziert und diagonal angeordnet sind. Rechts:
Cantaro (Trinkschale) für das Totenmahl.

An den Seiten der zwei kleinen
eckigen Aras (Altäre) der Anlage sind ein Cantaro und ein Krug abgebildet,
Gegenstände, die beim Refrigerium (jährliches Totenmahl, Ritus des
Gedenkens an die Toten) verwendet wurden.
In der Mitte steht der imposante
Altar des Familienoberhauptes auf vier Stufen mit einer Girlanden-Bekrönung.

Die Leiche von Lucio Fermo, der
in sehr jungen Jahren starb, wurde in den kleinen Sarkophag daneben gelegt.

Mit Bleifüllungen wurde der Sarkophag verschlossen.
Am kleinen Altar mit pyramidenförmigen
Turm (ganz rechts) wurde die Asche der 16jährigen Fabrizia Severina
deponiert, die durch Freundschafts- od. Verwandtschaftsbeziehungen mit den Stazi
verbunden war.
Neben der ersten Grabanlage sieht man in das zweite Grab, das ärmlichste,
ohne Inschriften.

Die dritte Grabanlage gehört der
Familie der Julier. Die Vorderseite besteht aus dicken Platten mit der Inschrift
IN FR (ONTE) P (EDES) XXIII IN AGR (UM) P (EDES) XXX,
die die Maße der Anlage angibt: 23 Fuß (ca. 7 m Front), 30 Fuß
(ca. 9 m Seitenlänge).
In der Anlage gibt es zwei Aras: Der kleinere (hier rechts) wurde von Gaius
Julius Trophus in Erinnerung an Venusto,
einen Sklaven mit hervorragenden
Eigenschaften, aufgestellt. Ein solch ehrenhaftes Begräbnis für einen
Sklaven
war damals ungewöhnlich und kann nur mit einer tiefen emotionalen Bindung
erklärt werden.

Links: Altar für den Sklaven Venusto. Rechts: Großer Pyramiden-Altar mit Begräbnissymbolen verziert:
Delfine, mit dem Dreizack des Meeresgottes Poseidon verschlungen, spielen auf
die Reise der Toten
nach Westen an (Sitz der Unterwelt), hinter die Säulen
des Herkules und des mysteriösen Ozeans.
Gott Thanatos (geflügeltes
Gesicht) ist der Gott des ewigen Schlafes. Der Cantaro (Trinkschale) diente
dem Totenmahl.
Pinienzapfen hatten eine komplexe Begräbnisbedeutung,
die mit den Kulten von Dionysos und Cybele verbunden war.
Sie stehen für Lebenskraft, Fruchtbarkeit, Fortsetzung des Lebens. Pyramidenaltäre
haben einen Hohlraum,
um die Asche des Verstorbenen aufzunehmen.

Rückblick auf die ersten drei Grabstätten, ganz links die vierte.

Das 4. Grab gehörte der Familie
Trebi. Die großen Sarkophage zeigen, daß ab dem 2. Jhdt. n. Chr.
die Erdbestattung üblich wurde.
Sie haben einen doppelt geneigten Deckel
mit eckigen Akroterien an den Seiten; die Rillen zum Verschließen mit
Blei sind sichtbar.
Der Deckel eines Sarkophags soll häufig das Ziegeldach eines Hauses imitieren
(zB ganz links).

Unfertiger Sarkophag, dessen Verzierung noch nicht ausgearbeitet ist (links).

Blick vom 4. Grab in die 5. Grabanlage. Diese ist nur mehr in dreieckigem Grundriß
vorhanden (Überbauung).
Rechtes Bild nochmals die 4. Grabanlage mit unfertigem Sarkophag.

Skulpturengruppe im 4. Grab: Frau im
Gespräch mit einem geflügelten Mädchen,
vielleicht Mutter, die ihre (in Psyche verklärte) tote Tochter begrüßt.
Original im Museum, 2. Jdht. n. Chr.

Das letzte Grab gehörte den Cesti
oder Emili. Links: Rückblick zum 4. Grab, rechts Blick in Richtung 5. Grabanlage.

Im 5. Grab befindet sich ein Pyramidenaltar (mit Delphinen und Cantaros), bekrönt
von Pinienzapfen.

Links: Cantaros/Trinkschale, rechts: Stein,
der von einer abgeflachten Kugel überragt wird, mit Widmungsinschrift
von Lucio Cestio Potito zur Erinnerung an Emilia Primitiva, die durch ehrliches
Leben Verdienste erlangt hatte.

Sarkophag, Deckel mit Ziegeldach und Akroterien/Randbekrönungen.

Blick vom Hügel hinter der Nekropole: Links erste bis dritte Grabanlage,
rechts vierte und fünfte Grabanlage.
Anschließend begaben wir uns zum frühchristlichen Museum, das wir nur ganz kurz besichtigen konnten, weil es mittags geschlossen wird. Auf dem Weg dorthin sahen wir die Ausgrabungen röm. Patrizier-Häuser entlang der Hauptstraße (Fondo Cal) und eine neue Ausgrabung des Hauses von Tito Macro.

Blick zum Dom. Rechts Mausoleum: Rekonstruktion des Grabes eines röm. Beamten
(zw. 27 v. - 14. n. Chr.).

Antikes Wohngebiet (Ausgrabungen neben der Hauptstraße).

Röm. Herrenhäuser mit Mosaiken (viele im Museum) und Fußbodenheizungen
(Hypokausten). Rechts: Mehrere Mosaik-Schichten übereinander.

Links ein Kanal und Hypokausten. Rechts: Boden aus kleinen quadrat. Ziegelsteinen.

Gebäude mit großer Mosaik-Apsis.

Wabenmosaik links.

Pfau und Vogel.

Neues Ausgrabungsgebiet nahe des Domes (1. - 4. Jhdt. n. Chr.).

Riesige Mosaikflächen, Hausrekonstruktion rechts, daneben röm. Straße.

Domus des Tito Macro: Luxuriös ausgestattete Wohnanlage auf 1.500 m2. Auf
einem Stein fand sich eine Inschrift mit seinem Namen.

Das kostbar ausgestattete Domus.

Ausgrabungen im Inneren.

Daneben verläuft eine röm. Straße.

Museo Paleocristiano, davor Reste der röm. Straße.

Frühchristl. Museum, auf den Mauerresten einer frühchristl. Basilika
vom Ende 4. Jhdt.
Links: Rekonstruiertes Atrium und Nartex, rechts: Chor-Schranken, Freskenreste.

Gräber im Langhaus. Rechts: Obergeschoß mit riesigem Mosaik vom Chorumgang
der Basilika della Beligna (5. Jhdt.).

Weinranken, Pfauen und Lämmer - frühchristl. Symbole.

Mosaikreste im Langhaus, rechts Inschrift "Maxentius cum ...".

Mosaik-Inschriften, wieviel Mosaikfußboden eine Familie jeweils gestiftet
hat
(Euticius cum suis fecit pedes 33, Constantinus et Agrippina cum suis fecit
pedes 100).

Relief Petrus und Paulus. Rechts: Christus mit Jüngern.

Auf dem Rückweg: Teilstück der Decumanus maximus, gestiftet von Aratria
Galla (reiche Matrone aus Aquileia/2. Jhdt. n. Chr.). Rechts: Forum.

Forum, 2. Jhdt. n. Chr.