9. Tag (Mi. 4. 8.): Warschau, Wilanow.
Stadtrundfahrt durch Warschau. Vorbei am Lazienki-Park mit dem berühmten Denkmal von Frederic Chopin und dem “Wasserschloss“ ging die Fahrt nach Wilanow mit dem Museum im Königsschloß, der Rest des Tages stand zur freien Verfügung. Wir nützten die Freizeit zur weiteren Stadtbesichtigung im Zentrum von Warschau, wobei vor allem die zahlreichen Kirchen von Warschau einen Blick auf die sehr gläubige katholische Bevölkerung Polens boten. Im Stadtschloß von Warschau hatten wir das Glück, in einer Ausstellung das berühmte Gemälde "Die Dame mit dem Hermelin" von Leonardo da Vinci besichtigen zu können.
Zuerst besichtigten wir die Gegend, wo das Warschauer
Ghetto gestanden hatte.
In Warschau lebten um 1940 ca. 350.000 Juden, ein Drittel der Bevölkerung
der Stadt.
Denkmal der Ghettohelden: Es wurde bereits 1948
(5 Jahre nach dem Ghettoaufstand) enthüllt.
Ab 1940 wurde eine 18 km lange und 3 m hohe Mauer
errichtet, um das Ghetto vom Rest der Stadt abzuriegeln.
Rechts: Nozyk-Synagoge (1902 von Marconi) in der Tlomackie-Straße (linkes
Bild), Große Synagoge Zustand einst und heute.
Die Große Synagoge (1875 von Marconi)
wurde am 16. Mai 1943 gesprengt. Rechts: Denkmal für die Ghettohelden.
Mahnmal für die Annexion Polens durch die Russen zur Erinnerung
an die Deportationen von 1939 (2015).
Danach fahren wir am Lazienki-Park vorbei,
der größten Parkanlage von Warschau.
Der Garten wurde im 17. Jhdt., das Schloß auf der Insel im Lazienki-See
im 18. Jdht. errichtet.
Die Insel ist durch zwei Arkadenbrücken mit dem Festland verbunden.
Die meisten Gebäude wurden nach 1944 (Ghettoaufstand) niedergebrannt,
konnten aber rekonstruiert werden.
Denkmal für Jan III Sobieski von 1788, dem 105. Jahrestag des Entsatzes
von Wien.
Nächstes Ziel war Schloß Wilanow (von "Villa Nuova", ital.):
Es wurde 1677 für König Jan III Sobieski
als polnisches Versailles erbaut. Die barocke Ausstattung glorifiziert seine
Siege und die Tugenden seiner Gattin.
Der große Park wurde nach italienischem-französischem Vorbild gestaltet.
Im Schloßinneren befindet sich das Palastmuseum.
Triumphkutsche von Jan III Sobieski, Polen ca. 1692.
Polnische Porträtgalerie - Sargporträts aus dem 17. und 18. Jhdt.
Türkische Beutestücke (Teppiche, Sättel, Uniformen, Waffen etc.).
Galerie mit Ahnenporträts.
Porträts aus der Sächsischen Epoche (1697 - 1763), links: Krystyna
Potocka (von Angelika Kaufmann), rechts Eleonora Walsteinow Czartoryska.
Vorzimmer mit illusionistischen Fresken, rechts: Kabinett des Sammlers.
Wandfresken, Originalmöbel.
Intarsientischchen mit Pfauen.
Museumsgalerie.
Arbeitszimmer mit Kamin.
Karmesinrotes Zimmer mit Bildergalerie, 19. Jhdt.
Privatgemächer (hier Schlafzimmer) des Königs.
Königliche Gemächer.
Karmesinrotes Zimmer mit Landschaftsgalerie, 19. Jhdt.
Deckenfresko.
Nördliche Gartengalerie, 17./18. Jdht. - Ausblick in den Garten.
Gemächer der Königin Maria Kazimiera Sobieska, 17./18. Jhdt.
Schlafzimmer.
Bildnis Jan III Sobieski, ihres Gatten.
Deckenfresko.
Antichambre (Vorzimmer) Jan III Sobieski.
Kapelle.
Galerie zum Garten hin.
Großer Speisesaal des Königs August II, 18. Jhdt.
Gemächer der Fürstin Izabela Lubomirska (Schlafgemach) im Empire-Stil.
Salon der Fürstin Izabela Lubomirska.
Außenfassade.
Andromeda, an den Felsen gekettet, wird von Perseus (ganz links im Tympanon
auf dem Pferd nahend) vor dem Ungeheuer gerettet.
Wir fahren zurück in die Altstadt und sehen das königliche Schloß
und die Sigmundssäule.
Säule mit Sigismund III Wasa, rechts Ausstellungsplakat an der Schloßfassade
(im Schloß wird "Die Dame mit dem Hermelin" von Leonardo da
Vinci gezeigt).
Stadtmauer, im Hintergrund der Turmhelm des köngl. Schlosses.
Die Barbakane ist der Stadtmauer vorgelagert und hat Hufeisenform. Mit Schießscharten
und Brustwehr diente sie der Verteidigung der Stadt.
Vier halbrunde Türme in den Ringmauern stehen über dem Stadtgraben.
Erbaut von Giovanni Battista aus Venedig im 16. Jhdt.
Denkmal des kleinen Aufständischen vor der Stadtmauer,
dem Gedenken der 1944 gefallenen Kinder gewidmet.
Die Johanneskathedrale ist die älteste Kirche von Warschau, Johannes dem
Täufer geweiht.
Bereits im 13. Jhdt. stand hier eine kleine Holzkirche. Sie ist im gotischen
Stil rekonstruiert.
Hier fanden einige wichtige Krönungen statt, in der Krypta ruhen berühmte
Persönlichkeiten.
Chorgestühl von Jan III Sobieski nach seinem Sieg am Kahlenberg gestiftet
(Rekonstruktion).
Rechts ein Kruzifik aus dem 16. Jhdt.
Moderne Glasfenster.
Altstadt-Marktplatz (Rynek Starego Miasta) mit "tragbarem Würstelstand".
Rechts: Haus am Altstadt-Marktplatz.
Fiaker, rechts Denkmal für Jan Kilinski (poln. Aufständischer, befehligte
1794 den Warschauer Aufstand).
Sightseeing im 1stöckigen Pferdefuhrwerk.
Staszic-Palast, Sitz der Poln. Akademie der Wissenschaften, rechts Nikolaus-Kopernikus-Denkmal
vor dem Staszic-Palast.
Entstand 1820 als Sitz einer wissenschaftlichen Gesellschaft und ist nach seinem
Stifter benannt.
Heilig-Kreuz-Kirche von 1756, rechts Hauptaltar. An den Wänden Denkmäler
berühmter Persönlichkeiten.
Hier wird die Herzurne Friedrich Chopins aufbewahrt (1810 - 1849),
rechts die Ehrentafel für Vaslav Nijinsky und seine Schwester Bronislava
Nijinska.
Gemälde der Heilig-Kreuz-Kirche von Bernardo
Bellotto, 18. Jhdt.
Eingangstor zum Campus der Warschauer Universität (hinten und rechts
Collegium Novum bzw Auditorium Minus).
Uruski-Palast (auch Czetwertynski-Palast genannt), Stadtresidenz von 1844
im Neo-Renaissance-Stil, heute Teil der Universität (Geographie-Institut).
Universitätscampus, Kazimierz-Palast (aus dem 17. Jhdt., seit 1824 Rektorat
der Universität).
Ehrentafel für Adam Kazimierz: Poln. Adeliger und Thronkandidat.
Tyszkiewicz-Palast, 18. Jhdt., zerstört und rekonstruiert.
Ursprünglich eine Magnatenresidenz, heute Teil der Universität.
Visitantinnen-Kirche (Teil einer Klosteranlage), Basilika aus dem 18. Jdht.,
dem Hl. Josef gewidmet, davor das Kardinal-Stefan Wyszynski Denkmal.
Hauptschiff im Spätbarockstil, Hauptaltar mit Tabernakel aus Ebenholz von
1654 von Luisa Maria Gonzaga gestiftet. Rokoko-Kanzel in Bootsform.
Die poln. Königin Luisa Maria Gonzaga hatte bereits 1651 eine hölzerne
Kirche für Aloisius von Gonzaga errichten lassen, die durch Brand zerstört
wurde.
Links: Hotel Bristol von 1901 (Neo-Renaissance-Fassade), hier wohnten berühmte
Künstler und Politiker,
rechts Präsidentenpalast (mit Demo-Teilnehmern)
im Hintergrund, ein aus dem 17. Jhdt. stammendes Stadtschloß,
davor Józef-Poniatowski-Denkmal (1832 vom dänischen Bildhauer Bertel
Thorvaldsen entworfen).
Vorbild ist die Reiterstatue Mark Aurels am Kapitolsplatz in Rom.
Der Fürst ist als antiker Reiter mit Schwert dargestellt.
Karmeliterkirche (Mariä Himmelfahrt und Hl. Josef), im 17. Jhdt. für
die Unbeschuhten Karmeliter im Barockstil erbaut.
Fassade 18. Jhdt., Glockentürme in Form von Weihrauchfässern. Rechts:
Mittelschiff mit Hauptaltar und Kanzel.
Hauptaltar Hl. Josef, 18. Jhdt., rechts Kanzel (18. Jhdt.) mit Allegorien der
4 Kontinente,
Mariä Himmelfahrt mit einer Taube und Heilige des Kameliterordens.
Allegorien der 4 Kontinente.
Neben der Karmeliterkirche: Adam-Mickiewicz-Denkmal von 1898,
zum 100. Geburtstag des großen poln. Dichters der Romantik.
St. Anna-Kirche: Im 16. Jhdt. anstelle einer got. Kirche erbaut, Stifterin Fürstin
Anna Radziwill, daneben freistehender Glockenturm.
Dient als Universitätskirche. Rechts die üppige barocke Innenausstattung
aus dem 18. Jhdt.
Mittelschiff mit Haupt- und Seitenaltären.
Piwna-Straße (Bierstraße, mit vielen Restaurants und Lokalen): Haus-Eingänge.
Dominikanerkirche St. Hyazinth, 17. Jhdt. (links), Paulinerkirche Hl. Geist,
18. Jhdt. (rechts).
Dominikanerkirche mit Statue und Grab des Hl. Hyazinth von Polen,
dem Begründer des Dominikanerordens in Polen. Rechts Mittelschiff.
Seitenschiff mit interessanten Gewölben, rechts
Bild des Papstes Pius V. (1504 - 1572), ein Dominikaner.
Paulinerkirche/Hl. Geist-Kirche: Die Pauliner betreuten auch ein Krankenhaus
seelsorgerisch und gründeten ein Kloster.
Museum für Marie Curie (1967 gegründet, Haus 18. Jhdt.) neben der
Dominikanerkirche.
Gedenktafel für die 2fache Nobelpreis-Trägerin Curie (1867 - 1934),
hier wurde sie geboren.
Sie erhielt den Physiknobelpreis von 1903 und den Chemienobelpreis von 1911.
Rechts der Museums-Eintritt.
Neustädtischer Markt (Rynek Nowego Miasta) und St. Kasimirkirche.
Einzige Warschauer Barockkirche mit zentralem Grundriß eines griechischen
Kreuzes, 17. Jhdt.
Stifterin ist die Gemahlin von König Jan III Sobieski, Maria Kazimiera
Sobieska.
Rechts: Grabmal der Marie Caroline de Bouillion (im Original erhalten, Kirche
rekonstruiert).
St. Benon-Kirche (Hl. Benno von Meißen), 17.
Jhdt., im 18. Jhdt. vom Redemptoristenorden übernommen.
Marienkirche (Heimsuchung Mariens), ab 1411 im got. Stil erbaut, eine der ältesten
Kirchen.
Blick vom Seitenschiff ins Mittelschiff.
Glockenturm 16. Jhdt., Chor der Marienkirche.
"Warschauer Nike", Monument für die Helden von Warschau, anschließend
Rückkehr in unser Hotel Novotel Centrum.
Eindrucksvoller Blick aus dem 27. Stock - immer wieder faszinierend.