4. Tag (Fr. 30. 7.): .Thorn, Danzig.
Nach dem Frühstück Stadtrundgang im mittelalterlichen, gotischen Stadtkern von Thorn mit Besichtigung des Rathausplatzes, des Kopernikushauses, der Johanneskirche, der Marienkirche und der Stadtbefestigung. Weiterfahrt nach der interessanten Stadt Danzig mit Abendessen im Hotel und anschließendem Spaziergang durch die Altstadt. Wir werden zwei Nächte in Danzig im angenehmen Qubus Hotel Gdansk, das am Fluß Alte Mottlau liegt und wie ein Speicherbau aussieht, verbringen.
Nähe Seglertor (Brama Zeglarska), Josef-Pilsutski-Brücke, Ballonstartplatz.
Rechts: Stadtmauer beim Seglertor.
Seglertor, Feldseite und Stadtseite.
Dambski-Palast. 1693 für Bischof Dambski errichtet,
reiche barocke Fassadenverzierung mit Pflanzenwerk (in Putz), schöne Vorterrasse.
Dom St. Johannes (Täufer und Evangelist geweiht), 13. Jhdt., im 14. und
15. Jhdt. ausgebaut.
1406 Einsturz des Kirchturms, Neubau mit 52 m Höhe. Rechts: Baumeisterzeichen.
Lebkuchengeschäft (eine Spezialität von Thorn sind die Thorner Kathrinchen
nach Katharina v. Alexandrien).
Rechts: Spanischer Esel (zur Bestrafung für Vergehen, ursprünglich
aus Holz mit Metallzacken oben,
der Delinquent mußte mit Gewichten an den Füßen aufsitzen),
der Originalesel stand bis 1797 an dieser Stelle.
Altes Rathaus in Backsteingotik, 14. Jhdt., Umbauten im 18. und 19. Jhdt. Rechts:
Kopernikus-Denkmal von 1853.
An seiner Stelle stand einst der Pranger (15. - 19. Jhdt.) am Altstädter
Markt. Hier wurden Strafen wie Auspeitschen vollzogen.
Innenhof vom Alten Rathaus. Es beherbergte Tuchhallen, Brotbänke, Waagen,
Räumlichkeiten des Stadtrates und Repräsentationsräume (Bürger-
und Königssaal).
Eingang zum Innenhof mit Wappen darüber: Engel mit Stadtschlüssel
und Burg (Wappen von Thorn).
Artushof (1310 von der St. Georgs-Bruderschaft errichtet, sollte an die Ritter
der Tafelrunde und König Artus erinnern),
im 19. Jhdt. neu errichtet. Rechts: Haus zum Stern (barockes Bürgerhaus,
Kern 15. Jhdt.) am Altstadtmarkt.
Filigrane Fassadengestaltung, oben ein Stern, Inschrift A. D. 1697. Portal mit
Engeln und Fruchtgirlanden.
Alte Ansicht der Stadt Torun an der Weichsel.
Heiliggeistkirche (dreischiffig, spätbarock, Kirchturm Ende 19. Jhdt.),
rechts: Hauptpost (beim Alten Rathaus).
Haus mit der Zinnkatze.
Cäsar-Bogen: 3 Häuser, im unteren Teil durchbrochen, ein Projekt des
Architekten Karl Caesare von 1911,
das Barockhaus in der Mitte 17./18. Jhdt., bis 1970 fuhr die Straßenbahn
durch. Rechts: Haus des Kopernikus
Gotisches Haus, 14./15. Jhdt., reich geschmückte Fassade mit Treppengiebel,
typische Architekturform der Hansestädte,
im 15. Jhdt. im Besitz der Fam. Kopernikus, Geburtshaus von N. Kopernikus, seit
1973 Nikolaus Kopernikus-Museum.
Auf dem Weg zum Klostertor. Rechts: Klostertor (an der Weichsel, nahe dem einstigen
Benediktinerinnenkloster),
auch Hl. Geist-Tor genannt. 14. Jhdt., massives Flügeltor mit Fallgitter,
später erhöht, im 19. Jhdt. für Wohnzwecke adaptiert.
Schiefer Turm (beim Klostertor), 13. Jhdt., eine der zahlreichen Stadtbasteien.
Schon im MA durch den
lehmigen Untergrund starke Neigung (1,4 m Lot-Abweichung). Rechts: Universitätsmuseum
(für Naturkunde).
Marienkirche: Gotische Kirche aus dem 14. Jhdt. mit Fresken um 1380. Die Kirche
ist 27 m hoch, ein Beispiel der sog. "Hohen Halle".
Drei gleich hohe Schiffe mit Sterngewölben, kein Turm (Ordensregel der
Franziskaner). Chorgestühl 15. Jhdt.
Aus der Klosterzeit stehen im Zugangsbereich noch die Reste eines Kreuzganges.
Links: Eingangsportal, Ansicht vom Südwesten.
Rechts: Langhaus und Chor (Süden).
Chor (Osten).
Kirchenmodell mit Angabe des abgetragenen Klostertraktes. Links: Chor im Osten,
rechts: Chor und Langhaus von Norden.
Mittelschiff, Blick zum Chor und Hauptaltar, davor Triumphkreuzgruppe. Rechts:
Mittelschiffgewölbe.
Hauptaltar mit Mariä Verkündigung (im Strahlenkranz, 1731) und rechts
das Chorgewölbe.
Mittelschiff gegen Westen (Eingang), rechts: Mittelschiffgewölbe (oben:
bar. Triumphbogen von 1731).
Mittelschiff: Rechts Epitaph Dr. Martin Mochingera, E. 16. Jh., Auferweckung
des Lazarus.
Stifter mit Familie.
Epitaph für die Brauereinbesitzer Fabjan und Maciej Neisser (1581/94).
Familienbildnis.
Grabplatten/Rittergrabsteine (Bartholomäus +1609 und Jakob +1615
Tylickich) aus der abgerissenen Dominikanerkirche.
Fresko mit Ölbergszene und Kreuztragung.
Orgel, darunter Epitaph der Anna Potocka Leszczynska, 1653, rechts Renaissance-Kanzel
(1605).
Ehem. Triumpbogen-Kruzifix 15./16. Jh., dahinter got. Fresko (Kampf- und Schifffahrtsszenen).
Südliches Seitenschiff, got. Fresken, Ende 14. Jhdt.: Christophorus mit
Jesuskind, Laurentius mit Rost, weibl. Heilige,
Mitte: Stephanus mit Steinen,
Andreas mit Andreas-Kreuz, rechts: Johannes d. T., Christus an der Geißelsäule.
Fresko unter Christophorus: Verkündigung an die Hl. 3 Könige.
Hl. Grab, Christus ca. 1380.
Ehem. Kreuzgang (nördl. Seitenschiff), Fresken (Kreuzigung).
Ehem. Kreuzgang (nördl. Seitenschiff), Sterngewölbe.
Teils bemalte, teils weiß getünchte Gewölbe.
Ehem. Kreuzgang.
Stadtbefestigungen 13./14. Jhdt., Bastei "Katzenkopf", rechts: Plan
mit Stadtmauer und Türmen.
Stadtbefestigungen, links Wachturm (ursprünglich zur Stadt offen, später
verbaut), Mitte und rechts Anbau (Fachwerkhaus).
Schuhmacherstraße: Häuserverlauf entlang der Stadtmauer.
Links: Neustadt mit Blick zur Katharinenkirche und Jakobskirche (Doppeltürme).
Mitte und rechts: Chopin-Haus.
Chopin (1810 - 1849) verbrachte 1824/25 Sommerferien auf dem Gut eines Freundes,
im Palast Fengera ist heute ein Museum.
Ruinen der Deutschordensburg, 13. Jhdt. (links Blick zum wiedererrichteten Dansker
und Verbindungsgang).
Rekonstruktion der Burg an der Weichsel. Sie wurde 1454 von den Bürgern
der Stadt belagert und anschließend zerstört.
Die Ruine blieb lange ungenutzt. 1966 wurden Ausgrabungen durchgeführt,
die Grundmauern des EG und der Burggraben freigelegt.
Burggraben, Befestigungsmauer. Rechts: Dansker mit Verbindungsgang.
Dansker, Blick ins Ziegelgewölbe, rechts Abwasserkanal unter dem Wehr-
und Toilettenturm.
Burggraben mit Junker- oder Bürgerhof, Sommersitz der St. Georgs-Bruderschaft,
15. Jhdt.
Enge Gasse: Historisches Museum, Palais Esken/Roter Speicher (hinter dem Dom
Hl. Johannes Täufer u. Ev.). Rechts: Museum (innen).
Gebäude ursprünglich gotisch, 14. Jdht., um 1590 zu einer Renaissance-Residenz
der Patrizierfamilie Esken umgebaut. Seit 19. Jhdt. Speicher.
Stadtbefestigung, Monstranz-Turm.
Speicherbauten in der Engen Gasse.
Schlußsteine über den Eingängen.
Wir überqueren die Weichsel und fahren in Richtung Danzig.
Danzig, "Königin der Ostsee", war
von jeher eine Stadt des Schiffbaus, der Seefahrt und des Handels.
Im 14. Jhdt. kamen auf Ruf die Deutschordensritter ins Land, 1361 wurde es Mitglied
der Hanse.
Oben. Speicherbauten am Fluß Alte Mottlau.
Unser Qubus Hotel Gdansk am Fluß, im Stil
den Speicherbauten angeglichen.
Unser ruhiges Zimmer (zum Glück nicht zur Straße).
Abendessen im Hotel.
Abendspaziergang: Blick Richtung Altstadt, rechts
das Kuhtor, 14. Jhdt. (hier wurden die Kühe zur Speicherinsel getrieben).
Moderne Wohnbauten in Speicherform.
Beim Frauentor (archäolog. Museum), das älteste
erhaltene Stadttor Danzigs, rechts im Hintergrund das Krantor.
Interessante Giebelformen.
Krantor (14./15. Jhdt.) mit den zwei Kränen innen zum Entladen
der Schiffe (heute Maritim- od. Meeres-Museum).
Vom 15. bis 18. Jhdt. waren dies die größten Hafenkräne Europas.
1945 zerstört, 1955 wieder aufgebaut.
Museumsschiff vor dem Schifffahrtsmuseum.
Brotbänkertor, got. Tor aus dem 14. Jhdt.,
hat den 2. Weltkrieg fast unbeschadet überstanden.
Brotbänkergasse (führt zum Brotbänkertor),
hier wohnten die reichen Kaufleute, die in Ufernähe ihren Waren lagerten.
Alle Häuser mit Beischlag: Stufen führen
zu einer kleinen Terrasse hinauf zum Eingang.
Frauengasse: Sie führt zum Frauentor. Rechts
Regenrinne in Hirschkäfer-Form.
Am Langen Markt, wo die wohlhabenden Bürger
wohnten, befinden sich das Rechtstädtische Rathaus,
der Artushof, das Speymannhaus und das Grüne Tor. Oben: Häuser am
Langen Markt, Nr. 20 mit Adler.
Langer Markt mit Rechtstädtischem Rathaus,
14./15. Jhdt.,
im 16. Jhdt. vielstöckiger Turmhelm, insgesamt 80 m Höhe.
Am Ende der Frauengasse liegt die Marienkirche:
Mit 105 m Länge, 68 m Breite und einer
Gewölbehöhe von 28 m war sie im 14. Jhdt. die größte Backsteinkirche
Europas.
Oben: Südl. Seitenportal, rechts: westl. Nordportal, 15. Jh. (Kopie 1927).
Tympanon mit Marientod.
Innen dreischiffige Kirche mit dreijochigem Chor
und dreischiffigem Querschiff.
Blick vom Taufbecken zum Chor und Hauptaltar, rechts Sterngewölbe.
Taufbecken vom 1557 (8eckiger Sockel mit got. Reliefs).
Es wurde im 2. Weltkrieg zerstört und rekonstruiert.
Die Figuren sind Allegorien von Großzügigkeit,
Ausdauer, Nächstenliebe, Glauben, Hoffnung, Mäßigkeit, Weisheit
und Gerechtigkeit.
Taufbecken aus Holz mit vergoldeten Kupferplatten
(aus der Johanneskirche übertragen).
Blick in das Seitenschiffsgewölbe.
Blick zur Triumphkreuzgruppe von 1517 und zum Hochaltar
(1511 - 1517) von Meister Michael aus Augsburg.
Marienkrönung.
Sakramentshäuschen und Kirchenmodell.
In der Kirche gibt es 13 gotische Altäre, 32
Epitaphe aus Renaissance und Barock und über 500 Grabplatten.
Links: Kapelle der 1000 Jungfrauen, Kreuzigungsgruppe um 1430, rechts: Altar
der Hl. Hedwig, 1435/40.
Predella mit Hl. Katharina, Bartholomäus mit
Messer und Andreas mit Andreaskreuz,
rechts die Altarfiguren Hl. Hedwig, Bartholomäus und Jakobus mit Beutelbuch
(je 1,09 m, Holz).
Blick zum Kircheneingang, zur Orgel und zur Kanzel,
rechts: Astronomische Uhr (14 m hoch) von Hans Düringer, 1470.
Mondphasen und Stellung von Sonne und Mond im Tierkreiszeichen
auf dem Zifferblatt.
Rechts: Das Kalendarium darunter verzeichnet die Namen der Kalenderheiligen.
In der Mitte Maria mit Jesuskind im Strahlenkranz.
Grabmal Simon und Judith Bahr (von Abraham van den
Blocke, 1620). Simon Bahr (1543 - 1606) war Gouverneur, Bankier und Hoflieferant.
Der Patrizier war einer der reichsten Kaufleute von Danzig, wurde 1591 geadelt.
Georgskapelle, Altar der hl. Dorothea (engl. Alabasterreliefs
mit Verkündigung, Hl. 3 Könige, Auferstehung aus dem Grabe,
Christi Himmelfahrt, Marienkrönung, von links nach rechts), 1435. Darunter
die Predella mit Verkündigung.
Mittelteil (engl. Alabasterreliefs): Hl. 3 Könige, Auferstehung aus
dem Grabe, Christi Himmelfahrt.
Folter-Szenen aus dem Leben der Märtyrerin
(seitl. Altarflügel).
Verkündigung, Auferstehung Christi aus dem
Grabe, Marienkrönung.
Hl. Georg als Drachentöter (vollplastisch),
dahinter Fresko mit König und Königin als Zuschauer.
Schöne Madonna von Danzig, 1. Viertel 15. Jhdt.,
rechts: Reinholdkapelle, Pieta 1390 - 1410.
Seitenschiff mit Flügelaltären, rechts
Nikolaus-Altar.
Altar in der Marienkapelle mit Schöner
Madonna.
Kreuzigungsaltar in der Elisabethkapelle.
Chorschranken in der Katharinenkapelle: Johannes,
Salvator, Petrus, Jakobus, Lukas, Markus, Matthäus.
Chorschranken in der Katharinenkapelle: Thomas,
Thadeus, Philippus, Andreas, Paulus, Simon, Bartholomäus, Judas.
Epitaph von Johannes und Dorothy Brandes, 1586.
Johannes Brandes (1503 - 1577) war Ratsherr und deutscher Bürgermeister
von Danzig.
Unter seiner Führung wurde Danzig eine protestantische Stadt. Seine Frau
starb 1578, ein Jahr nach ihm.