4. Tag (Mo. 28. 8.): Einsiedeln – Küssnacht – Luzern.
Durch die Seenlandschaft des schweizerischen Mittellandes erreichen wir heute Einsiedeln und Luzern. Einen ersten Höhepunkt gibt es in Einsiedeln beim Besuch des berühmtesten Marienwallfahrtsortes der Schweiz und seiner einzigartigen Barockkirche mit der Schwarzen Madonna. Wir bleiben von 10.00 Uhr bis 10.45 Uhr.
Weiterfahrt nach Küssnacht (wir sehen kurz in die Hohle Gasse hinein) und danach am Ufer des Vierwaldstättersees entlang bis Luzern. Bei einem Stadtrundgang lernen wir diese interessante Stadt am Vierwaldstättersee kennen. In Luzern bleiben wir von 12.30 bis 15.30 Uhr für die Mittagspause und für individuelle Besichtigungen. Danach Rückfahrt ins Hotel und Abendessen um 19.00 Uhr. Anschließend spazieren wir noch zum Hotel Europe, von dem die Erfolgsgeschichte der Stadt Davos als Luftkurort ausgegangen ist. Hier war das erste Sanatorium, danach baute man die Seilbahn auf die Schatzalp und eröffnete das Luxussanatorium auf der Schatzalp. http://www.europe-davos.ch/
https://www.schatzalp.ch/ (unter Hotel "Geschichte" und "Prospekt vom Sanatorium um 1900" kann man in die Vergangenheit eintauchen)
Speisekarte für das "Nachtessen": Geflügelsalat mit Ananas an feiner Currymayonnaise auf Gemüse-Couscous / Rindsschmorbraten an Rotweinjus mit grünen Speckbohnen und Eier-Spätzle / Mandel-Panna Cotta.

Walenstadt und Walensee, auf der Fahrt nach Einsiedeln.

Das Kloster Einsiedeln, eine Benediktinerabtei,
Kathedralkirche Mariä Himmelfahrt und St. Mauritius, liegt auf dem Jakobsweg
und ist Ziel vieler Pilger. Die Schwarze Madonna in der Gnadenkapelle ist ein
großer Anziehungspunkt und wird sehr verehrt.

Die Gründung des Stifts wurde 947 durch Otto
I bestätigt. Nach mehreren Bränden entstand
1674 bis 1735 ein völliger Neubau (Kirche 1674 - 1684 unter der Leitung
von Hans Jörg Kuen,
Kloster nach Plänen von Caspar Moosbrugger ab 1703). 1735 wurde die Kirche
geweiht.

Der geschwungene Mittelrisalit (zwischen den 60
m hohen Türmen) mit dem geschnitzten Eingangstor, das perspektivisch in
die Tiefe führt.

Wir wenden uns zuerst den seitlichen Klostertrakten
zu. Auf dem Plan erkennt man die Kirche, die Pforte (rechts)
und den langgezogenen Marstall. Neben der Kirche links befindet sich die Stiftsschule.
Das Kloster verfügt
über eine berühmte Bibliothek, gegründet 934, Ende des 10. Jhdts.
gab es eine eigene Schreibschule;. im 17. Jhdt.
eine eigene Druckerei. Die Bestände überstanden die vielen Brände
unbeschadet, da sie in den Kellern aufbewahrt wurden.
1602 wurde ein eigener Bibliotheksbau errichtet. Der prächtige Grosse Barocksaal entstand
zwischen 1738 und 1740.
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Der Zugang zum Marstall (Pferdestall) mit dem langgezogenen
Hof.

Links: Die Pferdeställe an den Längsseiten,
rechts: Im Hof blühen wunderschöne Blumen.

Die Klosterpforte im Abteihof (mit Klosterkellerei).

Zentrales Bauwerk des Klosters ist die doppeltürmige
Stiftskirche, die 1735 geweiht wurde. Die Pläne für Kirche
vom Architekten Hans Jörg Kuen ab 1674, die des Kloster vom Laienbruder
und Architekten
Caspar Moosbrugger (aus Vorarlberg), sein Bruder Johann Moosbrugger war der
Baumeister.
Blick ins Langhaus zum Hochaltar (dieser von Domenico Pozzi aus Mailand, 1749
- 1751).

Kanzel und Vierungskuppel, davor Himmelfahrts-Fresko.

Christi Himmelfahrt: Die Deckengemälde 1724
- 1726 von den Brüdern Asam.

Perspektivisches Chorgitter, Stuckarbeiten im Chor
von Giacomo und Pietro Neuroni aus Lugano (um 1680).
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Um den gesamten Innenraum führt ein Emporen-Umgang,
dessen Gitter teilweise wie weiße Spitze wirken.

Zwei reich geschmückte Abt-Gräber (links
für Abt Nikolaus II).

Im Eingangsbereich: Gnadenkapelle mit der Schwarzen
Madonna: Spätgot. Gnadenbild, Mitte 15. Jhdt.,
mit spanischem Gewand in Glockenform. Dieses wird entsprechend dem Kirchenjahr
gewechselt.
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Blick zum Eingang und auf die Rückseite der
Gnadenkapelle.

Altar, davor am Boden das Wappen des Gründers
von Einsiedeln, Hl. Meinrad (Mosaik).
Er soll um 835 (gest. 861) an der Stelle der heutigen Gnadenkapelle seine Einsiedelei
errichtet haben.

Links der Kirche: Pfarramt und Stiftsschule.

Abgang zum Klosterplatz (dieser nach Plänen
des Mailänder Architekten Paolo Federico Bianchi, 1745),
die Treppe säumen zu beiden Seiten die Standbilder von Otto I dem Großen
und Heinrich II, beide Gönner des Stiftes.
Im Zentrum des Platzes der Liebfrauenbrunnen von 1747 mit vergoldeter
Marienfigur.
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Seit dem 14. Jhdt. fanden Marienwallfahrten nach
Einsiedeln statt. Bewegte Statue "Maria auf der Mondsichel".

Die got. Anlage, Zugang wegen des Pilgerstroms damals
von Norden.
Einsiedeln ist der wichtigste Marien-Wallfahrtsort der Schweiz.

Der Klosterplatz ist dem Petersplatz in Rom nachempfunden.
Er ist der größte Kirchenvorplatz nördlich der Alpen (seitl.
konkave Arkaden).
Der Platz wurde 1745 vom Architekten Paolo Federico Bianchi entworfen.

Luftbild der gesamten Klosteranlage mit Vorplatz
und Brunnen,
im Zentrum die Kirche, ganz rechts der Marstall, links die Schule.

Rathaus von 1903, rechts Haus zur Ilge von 1899.

Weiterfahrt Richtung Luzern, links Sihlsee, rechts Panzersperren am Weg.

Links Sihlsee, Seewen, rechts Arth am Zugersee.

Arth am Zugersee, links: Küssnacht am Rigi (am Vierwaldstätter See).

Schönes Haus am Weg: Gasthaus zum Engel.

Wir erreichen Luzern, das kulturelle Zentrum der Zentralschweiz. Links: Der
Bahnhof brannte 1971 nieder,
neue Eingangshalle von Santiago Calatrava (1984–1989), Fertigstellung 2001.
Rechts: Neu aufgebautes, historisches Bahnhofsportal von 1896, wurde mitten
auf dem Bahnhofsplatz plaziert.

Links: Seebrücke, rechts: Altstadt, vom Bahnhofsquai aus gesehen.

Links: Kapellbrücke, das Wahrzeichen von Luzern, und Wasserturm. Rechts:
Kapellbrücke und Seebrücke liegen nahe beieinander.

Die Kapellbrücke ist die älteste Holzbrücke Europas (1365, 202
m lang). Ihren Namen hat die Brücke von der benachbarten St. Peters-Kapelle.
Der Wasserturm, eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten, entstand vor
dem Bau der Kapellbrücke (1. Hälfte 14. Jhdt.). Achteckiger Grundriß,
Umfang 38 m und Höhe bis zur Dachspitze 34,5 m. Diente als Archiv, Tresorraum,
Verhör- und Folterraum und als Gefängnis.

1993 ist die Brücke abgebrannt, sie wurde originalgetreu wieder aufgebaut.
Leider wurden 81 von 111 Bildtafeln zerstört. Links sieht man die verbrannten
Holztafeln.

Die Bildtafeln aus dem 17. Jhdt. zeigen historische und religiöse Szenen:
Links sieht man die Kapellbrücke mit Wasserturm, rechts die Hl. 3 Könige.

Jesuitenkirche an der Reuss und Rathaussteg.

Kapellbrücke über die Reuss, rechts Blick von der Brücke zum
Bahnhof und zur Hauptpost (großes Gebäude ganz rechts).

Die Jesuitenkirche St. Franz Xaver ist der erste große, sakrale Barockbau
in der Schweiz (1666 begonnen, 1677 eingeweiht).

Wandmalereien von den Brüdern Torricelli aus Lugano, Gemälde
des Hauptaltar von Domenico Torriani (1667/73).

Kanzel und Barockfresko (18. Jhdt.) im Hauptschiff (Franz Xaver als Schutzpatron
von Stadt und Region, er war Missionar, starb in Goa/Indien im Alter von 46
Jahren).

Franz Xaver war Nuntius für ganz Asien, er sitzt in einer Kutsche (oben),
die von Kamelen, einem Panther und einem Elefanten gezogen wird.
Darunter sieht man die Jesuitenkirche, links davon die Kapellbrücke mit
Wasserturm.

Blick zur Orgel und zum Eingang, prachtvolles Gittertor.

Links: Rathaussteg, rechts: Geschäftshaus Fa. Schild (mit Fachwerk-Verzierung),
Hotel des Balances (weißes Gebäude mit Terrasse rechts).

Löwenbrunnen, kreative Architektur mit Garage.

Ritterscher Palast von 1557, Renaissance-Palazzo, diente als Wohnhaus für
die 1574 nach Luzern berufenen Jesuiten.

Heute kantonales Regierungsgebäude. Anmutiger Kolonnaden-Innenhof.
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3stöckiger Renaissance-Hof.

Franziskanerplatz um 1597 (rot - Spitalkirche). Rechts: Franziskanerplatz um
1792.
1 Franziskanerkirche, 2 Franziskanerplatz, 3 heutige Bahnhofstraße, 4
Spitalkirche am Franziskanerplatz (bis 1788),
5 Heiliggeist-Spital (Abbruch 1656), 6 Ritterscher Palast, 7 Reuss, 8 Krongasse
(Weg zur Reussbrücke),
9 Krienbachkanal (Burgerstraße), 10 Burgertor.

Franziskanerkirche "St. Maria in der Au", 13. Jhdt., typisches Bauwerk
der mittelalterlichen Bettelordensarchitektur.
3schiffig, Flachdecke im Langhaus, Chor mit Kreuzrippengewölbe, Triumphbogen
mit Fresken.
Der größte Teil der Innenausstattung stammt von einem Umbau im 16.
Jhdt.

Blick in den got. Chor, mit schönem Chorgitter (18. Jhdt.). Rechts: Freskierte
Fahnen an der Langhauswand,
stellen Beutestücke aus Luzerner Kriegszügen dar. Als die Schlachtenbanner
zerfielen, malte man sie an die Wand.

Kreuzigungsfresko am Triumphbogen, Mitte 15. Jhdt. Christus am Kreuz,
umgeben von Engeln, Aposteln und Ordensheiligen.

Reichverzierteste Kanzel der Schweiz (Manierismus), 1628.

Die Kanzel wird von einem Engel getragen, rechts Kanzelaufgang mit Evangelisten
(Lukas mit Stier, Johannes mit Adler).
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Antoniuskapelle beim linken Seitenschiff mit Netzrippengewölbe,
links: Eingangswand mit Maria und Joseph. Rechts: Verkündigung über
dem Bogen.

Skulpturen: Hl. Maria, Begegnung Joachim und Anna.

Joachim und Anna, Maria's Eltern, anschließend Maria und Joseph.

Das Netzrippengewölbe wurde im 16. Jhdt. adaptiert, unzählige Engel
bevölkern die Flächen.

Von der Antoniuskapelle gelangt man in das Marien-Chörlein mit Maria auf
der Mondsichel im Altar.

Das Gewölbe im Marien-Chörlein.

Von der Antoniuskapelle führt ein Gitter in eine weitere kleine Kapelle.
Rechts: An der Wand interessante Skulpturengruppe.

Salome und Zebedeus mit Johannes Evangelist und Jacobus Major.
Zebedeus war Fischer, er hatte zwei Söhne, Johannes und Jacobus, die beide
zu Jüngern Jesu wurden.
Salome, die Frau von Zebedeus und Mutter der beiden Söhne, wird auch als
Heilige verehrt.
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Blick von der Antoniuskapelle ins Seitenschiff und Langhaus.
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Blick auf die Kanzel und ganz links auf die Statue Hl. Anna selbdritt (Anna
mit der kleinen Maria und dem Jesuskind).

Rechtes Seitenschiff mit schönen Barockaltären (links Hl. Nepomuk).

Orgel, 17. Jhdt., Kircheneingang.

Klostertrakt: Äußerer Kreuzgang und Friedhof des ehem. Klosters.

Links Kirchen-Eingang mit Verkündigungs-Tympanon, rechts Franziskanerplatz
mit Brunnen
(dahinter der Eingang in die Antoniuskapelle mit kleinem Rundbogen-Portal).

Alte Suidterschen Apotheke (1833), mittelalterl.
Kern, neugot. Fassade 1903. Rechts: Tor von 1536 (?) mit Wappen.

Nadelwehr: Die Anlage ist eine technische Sehenswürdigkeit
aus dem 19. Jhdt. 1852 erstellt, kann durch Herausnehmen (ziehen)
oder Einsetzen (setzen) der sog. Nadeln (Holzbohlen) der Wasserstand des Vierwaldstättersees
von Hand reguliert werden.

Blick zurück auf die Jesuitenkirche und den
Wasserturm.

Altes Zeughaus, jetzt Historisches Museum.

Altes Zeughaus, 16. Jhdt. (spätgot. Magazinbau,
im OG war ein Kornmagazin).

Spreuerbrücke: Hier wurde der von den nahen
Stadtmühlen anfallende Spreu über den Brückenrand in die Reuss
geschüttet.
Die Brücke wurde 1408 als Teil der Stadtbefestigung vollendet. Nach dem
Brand der Kapellbrücke ist sie die älteste erhaltene
Holzbrücke der Schweiz. Rechts: Blick auf die Kapelle in der Mitte der
Brücke.


Niedertor oder Baslertor (am Beginn der Spreuerbrücke).

Spreuerbrücke: Totentanz, 67 Bildtafeln, frühes
17. Jhdt., von Kaspar Meglinger.

Der Tod herrscht über das Leben.

Tode mit Trompete und Triangel beim Musizieren,
rechts: Tod triumphiert am Marktplatz über den Arzt.und seine Medizin.

Der Tod holt alle, links eine junge Frau und rechts
ein Kind.

Er macht nicht halt vor dem Bischof und den Mönchen.

Selbst der Fürst oder Herzog bleibt nicht verschont.
Frech reißt der Tod dessen Mantel an sich. Die Bilder sind sehr ausdrucksstark
gestaltet.

Die Mühlen nahe der Spreuerbrücke.

Mühlenplatz bei der Spreuerbrücke.

Mühlenplatz. Mit der Wasserkraft wurden
in der Münzstätte auch Münzen geschlagen.

Altes Haus an der Brüggligasse, bez. 1689.

Stadtbefestigungen (links Stadtturm, rechts Stadtmauer).
Die Museggmauer mit den neun Türmen gehört zur histor. Stadtbefestigung
Luzerns,
welche ab dem 13. Jhdt. gebaut wurde. Vier Türme der gut erhaltenen Stadtmauer
sind zugänglich: der Schirmer-, Zyt-, Wacht- und Männliturm.

Wir besteigen den steilen Berg und wandern die Stadtmauer
entlang,
vom Dächliturm bis zum Schirmerturm, auf den man hinaufgehen kann.

Vom Schirmerturm spazieren wir wieder hinunter
in die Altstadt.
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Das Rathaus am Kornmarkt: Zwischen 1602 und 1606
im Renaissance-Stil errichtet.
Breites Walmdach als Wetterschutz, offene Arkaden gegen die Reuss. Hier findet
der Wochenmarkt statt.

Die Eingangstore des Rathauses.

Freskiertes Zunfthaus zu Pfistern an der Reuss.

Das Rathaus mit den Arkaden zur Reuss, daneben Rhynhaus.

Rathauskeller mit Rathausbrauerei, rechts der Rathaussteg.

Die Rathausbrauerei.

Das Rhynhaus mit schönem Renaissance-Arkadenhof
von 1616 - 1618,
erbaut durch Schultheiss Walthard am Rhyn, neben dem Rathaus gelegen.

St. Peters-Kapelle.

Einfacher Saalraum, Innenausstattung im Nazarener-Stil,
19. Jhdt. Rechts: Pietà.

Vor der St. Peters-Kapelle steht der Fritschibrunnen
von 1918.

Sternenplatz: Stadtkeller und Fritschihaus.

Schließlich landen wir wieder beim Kapellplatz,
ein Blick in das Brückeninnere.
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Hier stammt der Bilderzyklus aus dem 17. Jhdt. und
ist von Hans Heinrich Wägmann gemalt.
Bild: Das Schweizer Heer und Hans Jost zu Gilgen.
Um 15.30 Uhr treten wir nach einem ereignisreichen Tag die Heimfahrt an.

Nach dem "Nachtessen" spazieren wir noch
zum Hotel Europe, wo das erste Sanatorium im Luftkurort Davos gegründet
worden ist.
Erst danach, als sich der Erfolg einstellte, wurde von den Betreibern die Schatzalp-Bahn
und das Luxussanatorium auf der Schatzalp errichtet.

Rezeption: Leider ist das Hotel umgebaut worden
und nicht mehr als historisch anzusehen.

Die letzten Reste sind eine aufwändige Treppe
und ein Aufzug mit Sitzbänken, Holzverkleidung und Spiegel.


Vorbei am Rathaus und der Kirche St. Johann kehren
wir ins Hotel zurück.
Im 15. Jhdt. wurde das Rathaus zum Gerichtssitz und war während fast
400 Jahren ein wichtiges
politisches Zentrum in Graubünden. Das Rathaus beherbergte eine Gerichtsstube,
ein Gefängnis und
einen Ratskeller sowie eine Gastwirtschaft, damals die einzige am Platz. Bis
1930 war es auch Hotel.