Malta im Feb. 2006
Im Februar 2006 waren wir für eine Woche auf Malta. Wir haben die wichtigen neolithischen Tempel (Tarxien, Hagar Qim, Mnajdra, Hypogäum in Paola) besucht, in Valetta die St. John's Co-Cathedral, das Archäologische Museum, die Barracca Gärten etc. Einmal sind wir auf einen gebuchten Halbtags-Ausflug nach Mdina und Rabat gefahren, haben die St. Paul's Katakomben, das Limestone Heritage Museum, die Klippen von Dingli (eine Landschaft wie in England oder Irland) und die Karrenspuren "Clapham Junction" besucht, das war sehr interessant. Und alles bei strahlendem Wetter. Wir wohnten in der St. Paul's Bay, wo der Hl. Paulus Schiffbruch erlitten hatte, im 4-Sterne-Hotel Dolmen Resort, wo im Garten eine neolithische Tempelanlage ihr Dasein fristet. Dem teils blauen Anstrich der Steine nach zu schließen, dürfte man die 5000 Jahre alte Anlage offensichtlich früher als Pool gestaltet haben!
In der Bucht kann man den Wignacourt Tower von 1610 besichtigen. Es handelt sich um einen Wachturm (gegen Piraten, Türken usw.), in dem man über eine Wendeltreppe in den oberen Stock kommt, wo der Kommandant seinen Aufenthaltsraum mit Küche, WC, Brunnen usw. hatte. Schließlich kann man auf die Plattform mit den Kanonen steigen, von wo aus sich ein herrlicher Blick auf die St. Paul's Bay bietet. Im Untergeschoß, welches als Vorratsraum diente und nur mittels Leiter zu betreten war, hat man heute eine kleine Ausstellung über die diversen Wachtürme der Insel gestaltet.
Seit die Engländer im Jahre 1979 abgezogen sind, ist eine neue Generation herangewachsen, von der englischen Kultur ist inzwischen einiges verloren gegangen. Besonders die Tempelanlagen wurden seit 2006 total verändert, man hat nun "Flugdächer" darüber gespannt, die den Eindruck sehr stören. Was die EU-Gelder alles anrichten! Die Besichtigung ist natürlich trotzdem zu empfehlen.
Die neolithischen Tempelanlagen muß man einmal in natura gesehen haben, um eine Vorstellung von der Größe zu bekommen. Sie sind, was ihre Größe, Ausstattung und Lage betrifft, sehr eindrucksvoll. Wenn man bedenkt, was die Menschen vor 5.000 Jahren gebaut und geschaffen haben, sich die Kleinplastiken, Reliefs und Malereien im Archäologischen Museum in Valletta anschaut, dann ist man von der Leistung unserer Vorfahren tief beeindruckt, vor allem mit welchen Werkzeugen ihnen das alles gelungen ist.
Faszinierend ist die Geschichte der Gründung der Stadt Valetta durch die Ordensritter im 16. Jhdt., die damals bei der großen Belagerung 1565 die türkische Flotte besiegt haben und damit den Siegeszug des Islam in Europa verhindern konnten. In der Bibliothek von Valletta sind die Dankesschreiben der europäischen Herrscher zu lesen.
Es gibt überall interessante Erinnerungsmonumente für berühmte Engländer, zB steht in Valetta in den Barracca-Gärten an bevorzugter Stelle ein kleiner dorischer Tempel, in welchem ein Lord Ball begraben ist. Oder an der Südküste der Insel, direkt am Meer mit Blick auf eine kleine, vorgelagerte Insel (Filfla), befindet sich ein romantischer Grabstein für den engl. Gouverneur, der 1927 auf Malta gestorben ist und der sich vor der Küste in der See bestatten ließ. Auf solche Monumente, die immer adeligen Engländern gewidmet sind und stets an prominenter Aussichtslage plaziert sind, stößt man überall.


































































